Im Rheintal soll ein Memorial für die Opfer des Nationalsozialismus errichtet werden. Um sich zu diesem Thema ordentlich Gedanken zu machen, fanden sich am 10. und 11. Juni zahlreiche Experten und Interessierte im Schulhaus Hadwig in St.Gallen zu einer Fachtagung ein. In diesem gemeinsamen Raum sollen neue Ideen entstehen und Wissen ausgetauscht werden.
Geschichte bewahren
Die erste grosse Rednerin an diesem Tag war niemand Geringeres als Regierungsrätin Laura Bucher aus St.Margrethen. «Gestern noch bin ich dem Rhein entlang gejoggt und habe dort wortwörtlich die Grenze überschritten. Dabei wurde mir wieder bewusst, wie nahe das alles geschehen ist.» Die Tagung ist daher extrem wichtig. Noch dazu, weil sie in einem Ausbildungszentrum für Lehrer stattfindet. «Wir müssen uns daran erinnern, für wen wir die Geschichte aufarbeiten: Für die nachfolgenden Generationen!»
Zu schnell seien in dieser Zeit Grundrechte und Humanität über den Haufen geworfen worden. «Und auch die neutrale Schweiz ist hier nicht unschuldig. Anders als wir uns gerne präsentieren.» Konkret: «Ja, wir haben Flüchtlinge aufgenommen. Aber zehntausende wurden abgewiesen. Fremdenfeindlichkeit ist also keine Erscheinung der Neuzeit.»