In den Nuller-Jahren gehörten Fussball-Public-Viewings für Gastronomen fast zur heiligen Pflicht. Wer keinen Grossbildschirm aufstellte und seinen Gästen nicht das Stadiongefühl an den Stammtisch brachte, stand im Abseits.
Reglemente und Auflagen trüben das Geschäft
Mittlerweile ist die grosse Euphorie verflogen. Im Hinblick auf die am 14. Juni beginnende Euro in Deutschland machen Regularien und Auflagen den Schweizer Gastronomen das Leben schwer. So ist die Grösse der Bildschirme streng reglementiert. Wer eine Leinwand mit einer Diagonalen von über drei Metern aufstellt, muss bei der SUISA, die für die Urheberrechte von Musikschaffenden und Verlegern zuständig ist, mehrere hundert Franken bezahlen.
Fussball-Party im «LO!»
Im Joner «LO!» lässt man sich davon nicht abhalten. Die neuen Betreiber um Gastgeber Alessandro Di Girolamo zeigen – so weit wie möglich – alle Spiele 51 des Turniers. Di Girolamo: „Wir stellen ganz sicher eine grosse Leinwand im Restaurant-Innern auf, die auch vom Aussenbereich einsehbar ist“. Allenfalls kämen zusätzliche Bildschirme draussen dazu.
Der Fussball-Fan freut sich, dass sie den Besuchern einen «sehr schönen Rahmen» bieten können. Spezielle Aktionen seien zwar keine geplant, doch der Italiener verspricht: «Falls es zum Final Schweiz – Italien kommt, gibt’s Freibier.»
Siege feiern, Niederlagen wegspülen
Darüber liesse wohl auch Cony Sutter in Schmerikon mit sich reden. Wie schon bei früheren Fussball-Events empfängt er im «Ahoi» das Fussball-Publikum. Neben dem umfangreichen Getränke- und Speiseangebot bietet er Wettbewerbe und im Garten ein Zelt für regnerische Stunden (was in diesem Sommer ja nicht vollkommen auszuschliessen ist). Sutters Euro-Stadion hat Platz für 80 bis 100 Besucher. Es ist der perfekte Ort, um grosse Siege euphorisch zu feiern – und schmachvolle Niederlagen mit meisterlicher Gelassenheit wegzuspülen.