Gegen 80 Personen nahmen kürzlich an der Generalversammlung der Genossenschaft KISS Linth teil, zu welcher der Vorstand alle Mitglieder und Kollektivmitglieder, aber auch Interessierte eingeladen hatte.
Auf dem Einladungsschreiben wurde aus Versehen für die Versammlung der falsche Wochentag genannt. Die Koordinatorin Ursula Wüst-Lückl nahm diesen Fauxpas auf humorvolle und tiefgründige Art in ihren Bericht und ihre Worte auf. «Das darf nicht geschehen!», hatte sie sich nach dem Entdecken des Fehlers und als die Briefe schon auf der Post waren, gesagt. Solche Worte bekämen allerdings sofort eine andere Bedeutung, warf sie ein, wenn man vor Augen habe, was in täglichen Begegnungen durch KISS Linth an nachbarschaftlicher Hilfe geleistet werden könne. Die Engagierten in der Genossenschaft KISS Linth sagen sich nämlich, dass es nicht geschehen darf, dass sich Angehörige, die jemanden zuhause palliativ pflegen, oder auf Hilfe angewiesene Menschen allein gelassen fühlen. In einen Vers gepackt meinte die Koordinatorin darum: «Wele Wuchetag isch hüt? Sägets mir, ihr liebe Lüt! Ihr schänked Ziit, wo wertvoll isch, ganz glich öbs Mäntig oder Mittwoch isch!»
Wieviel Zeit in nachbarschaftlicher Hilfe und durch wie viele Mitglieder geleistet wurden, konnte dem Jahresbericht und dem Bericht der Präsidentin entnommen werden.
Lebensfrohe musikalische Darbietung
Bevor Präsidentin Priska Fäh allerdings die offizielle Versammlung eröffnete, durfte sie ganz zu Beginn des Abends die Rägebogä-Bänd von pro infirmis unter der Leitung von Andreas Habert begrüssen. Musikschülerinnen und -schüler aus Uznach ergänzten die bunte Musikgruppe, welche mit grosser Lebensfreude ein paar Lieder berührend vortrug. Auf jeden Fall ist der Funke in kürzester Zeit gesprungen. Eindrücklich war unter anderem das «Lugid vo Bärg und Tal», welches mit Glockenklängen und weiteren Rhythmusinstrumenten treffend untermalt vor dem inneren Auge in die Bergwelt entführte. Sichtlich erfreut nahmen die Künstlerinnen und Künstler am Ende ihrer Darbietungen den grossen Applaus entgegen! Nun folgte der Teil mit den Zahlen.
KISS Linth langsam regionaler
Die Genossenschaft zählte auf den 1. Januar 245 Einzelmitglieder, welche nach wie vor zum grossen Teil der Gemeinde Gommiswald angehören, wobei in den Gemeinden Schänis Kaltbrunn, Benken, Uznach und Schmerikon die Bekanntheit gestiegen ist und somit auch die Zahlen steigend sind. KISS Linth wird, wie es dem Zweck entspricht, regionaler.
Zusätzlich zu den Einzelmitgliedern wurden 180 Freiwilligen via Kollektivmitgliedschaft Stunden gutgeschrieben. In 74 fixen Tandems, zu denen je eine gebende und eine nehmende Person gehören und welche längerfristig funktionieren, sind in der Region Menschen in nachbarschaftlicher Hilfe miteinander vernetzt. Über KISS Linth wurden bereits über 17'669 Stunden in 3'265 Einsätzen geleistet. Bei einem Minimallohn von Fr. 30.— wurde somit Fr. 530'070.— durch die freiwilligen Helfenden über KISS Linth gespart. Nebst diesen Informationen wurde im statuarischen Teil auch die Rechnung und das Budget präsentiert und gutgeheissen.
Abschliessend trafen sich alle zum Apéro, wo über eigene Erfahrungen und beglückende Begegnungen ausgetauscht werden konnte. KISS Linth steht, das zeigte das grosse Interesse, auf guten Beinen.