KISS steht für eine unkompliziert und einfach vermittelte Nachbarschaftshilfe. Mit der Genossenschaft KISS Linth werden durch die Mitglieder aus den politischen Gemeinden Eschenbach, Schmerikon, Uznach, Gommiswald, Benken, Kaltbrunn, Schänis und Weesen jetzt schon unzählige Stunden nachbarschaftlicher Hilfe geleistet. Mit jedem neuen Mitglied, ob nehmend oder gebend, erweitern sich die Möglichkeiten, weitere Stunden zu leisten. Diese werden den einzelnen Personen auf einer Art Zeitbank verbucht und stehen so zur Verfügung für eigene aktuelle oder zukünftige Bedürfnisse in Bezug auf nachbarschaftliche Hilfe.
Kollektivmitglieder interviewt
Am Informationsabend konnten Interessierte mehr über die KISS-Idee erfahren. Spannend war auch für die schon aktiven Mitglieder die Kurzpräsentation der Koordinatorin über berührende Erfahrungen gelungener Vermittlungen. Ursula Wüst-Lückl verband damit die Vorstellung der jüngsten beiden Mitglieder. Zudem wurde mit warmem Applaus das 200. Mitglied Urs Bruhin aus Gommiswald begrüsst. Informativ war danach das Interview mit Vertreterinnen von Kollektivmitgliedern.
Pension Obersee Schmerikon
Einerseits stand Ursula Nobs, die Geschäftsführerin der Pension Obersee Red und Antwort. Sie unterstich, dass die von Freiwilligen geleisteten Besuche und Spielstunden für die Pension Obersee unbezahlbar sind. Dass die Besucherinnen und die Spielfrauen ihre Stunden, dank der Kollektivmitgliedschaft, gutschreiben können, ist ein kleines Zeichen der Wertschätzung für die enorm wichtige Arbeit der Vernetzung mit dem Dorf.
«Das Dorf wird durch die geschenkten Begegnungen zu den Bewohnerinnen und Bewohnern gebracht, welchen ein Gang ins Dorf altersbedingt verwehrt bleibt. Das können die Betreuerinnen und Betreuer der Pension Obersee so nicht leisten», führte Ursula Nobs aus und zeigte ihre grosse Dankbarkeit. Sie selbst ist überzeugt, dass viel Nähe und Menschlichkeit durch die Freiwilligen ermöglicht wird. «Ohne Freiwilligenarbeit könnte die Gesellschaft nicht bestehen», ist sie überzeugt.
Verein Generationenhaus
Das bewahrheitet sich auch bei der Befragung der Betriebsleiterinnen des Generationenhauses in Gommiswald, Anna Talavera und Bernice Crestani, welche von ihrer wertvollen vernetzenden und generationenübergreifenden Arbeit berichten.
Als Kollektivmitglied kann der Verein Generationenhaus den Einsatz von Freiwilligen, ohne die die Angebote nicht möglich wären, mit den Zeitgutschriften über KISS honorieren. Zudem profitiert der Verein umgekehrt davon, dass über das Netzwerk der Genossenschaft KISS Linth Freiwillige auf bestimmte Aufgaben aufmerksam werden und sich so engagieren. «Für uns ist das Miteinander und das gegenseitige Geben und Nehmen enorm wichtig», betonen sie.
Austausch gepflegt
Dieses Miteinander und der Austausch konnten nach dem offiziellen Teil weiter gepflegt werden. Rege wurde an den Tischen über die nachbarschaftliche Hilfe gesprochen und darüber, wie wichtig die Vernetzung und die durch die Koordinationsstelle gebotenen Möglichkeiten sind. «Selbst im Dorf kenne ich nicht mehr alle in meiner nächsten Umgebung», meinte jemand an einem Tisch. «Da ist es doch nur gut, dass KISS Linth Menschen zusammenbringt, die einander brauchen. Auch wenn sie sich nicht gekannt haben, entstehen so wunderbare Geschichten und oft auch Freundschaften.»