In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker gestiegen als erwartet. Letzte Woche kletterte die Zahl der Anträge um 22'000 auf 231'000. Dies ist der höchste Stand seit August 2023. Damit wachsen auch die Erwartungen auf eine Abkühlung der US-Wirtschaft und damit verbundene Zinssenkungen.
Die Schweizer Arbeitslosenquote sank im April auf 2.3 Prozent. Somit waren Ende April 1'636 Arbeitslose weniger als im März 2024 gemeldet.
Die Schweizer Bergbahnen ziehen positive Bilanz. Sie haben mehr Gäste befördert als im Vorjahr. Grosses Wachstum gab es in der Ostschweiz. In anderen Regionen sieht es schlechter aus, vor allem in tiefer gelegenen Gebieten mit wenig Schnee.
Gemäss Umfrage beurteilen europäische Unternehmen ihre Wachstumschancen in China schlechter. 23 Prozent der von der EU-Handelskammer in Peking befragten Unternehmen äusserten sich pessimistisch.
Tiefere Leitzinsen antizipiert: Erste Banken zahlen weniger Zins auf dem Sparkonto, passen Vergütungen nach unten an.
Die Pensionskassen verdienten mehr im ersten Quartal 2024 dank höheren Aktien. Die von der Statistik erfassten Vorsorgekassen erwirtschafteten in den ersten Monaten 2024 eine geschätzte Rendite von 5.8 Prozent. Die Deckungsgrade nähern sich immer mehr den Höchstständen aus dem Jahr 2021 an. Bei den privatrechtlichen Kassen beträgt der durchschnittliche Deckungsgrad aktuell üppige 119.6 Prozent.
Unternehmensnachrichten
Die UBS erzielte im ersten Quartal 2024 einen Reingewinn von USD 1.76 Mrd. Dollar. Die Integration der CS schreitet schneller voran. Die neusten Zahlen sind besser als von Analysten erwartet. Damit wurde auch ein Rally des Gesamtmarktes gestartet. Zahlreiche Indexschwergewichte folgten dem Aufwärtstrend der UBS. Kaufempfehlungen für Schweizer Aktien folgten sogar durch Börsenbriefe aus Deutschland.
Investoren, die mit nachrangigen Pflichtwandelanleihen (AT 1) der CS Milliarden verloren haben, müssen länger auf einen Entscheid warten. Die UBS hat vor dem Bundesverwaltungsgericht eine weitere Fristverlängerung beantragt und erhalten.
Geberit erzielte im ersten Quartal 2024 in einem anspruchsvollen Umfeld gute Zahlen. Ein leichter Volumenrückgang und eine auf hohem Niveau gehaltene operative Marge prägten die ersten drei Monate 2024. Der Umsatz sank um 6.2 Prozent auf CHF 837 Mio., währungsbereinigt um 1.4 Prozent. Der operative Cashflow erreichte CHF 275 Mio., was einer um 0.3 Prozent auf 32.8 Prozent reduzierten Marge entspricht. Der Gewinn je Aktie ging um 10 Prozent zurück. Die Schätzungen für das Gesamtjahr unverändert, Geberit erwartet jedoch für das 150. Jubiläum 2024 kein Rekordjahr.
Der Generikahersteller Sandoz legt für die ersten drei Monate 2024 Umsatzzahlen vor. In der Berichtswährung Dollar ist der Umsatz 5 Prozent auf USD 2'492 Mio. gestiegen. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Plus 6 Prozent betragen. Die Jahresziele, die auf ein einstelliges Umsatzwachstum und eine operative Gewinnspanne von rund 20 Prozent lauten, wurden bestätigt. Die Zahlen lagen etwas unter den Erwartungen. Analysten bestätigen aber das Kaufrating und sehen weiteres Potenzial beim Aktienkurs von längerfristig über CHF 40.
Der Stromzählerproduzent Landis + Gyr hat mit seinen Jahreszahlen die Erwartungen teilweise übertroffen Der Reingewinn lag im Geschäftsjahr 2023/24 bei CHF 110 Mio. Analysten hatten nur 93 Mio. erwartet. Nur beim Umsatz verfehlte Landis + Gyr die Erwartungen. Die Erlöse betrugen CHF 1'963 Mio. Die Prognose für das laufende Jahr wurde leicht gesenkt.
Der britische Pharmakonzern AstraZeneca nimmt seinen Corona-Impfstoff vom Markt. Ein Überschuss an Corona-Impfstoffen führte zu einem Rückgang der Nachfrage nach dem Vakzin des Pharmakonzerns.
In der kommenden Woche werden gleich zwei Unternehmen vom Kurszettel der Schweizer Börse SIX verschwinden. Die Dekotierungen von Schaffner und Von Roll erfolgen jeweils nach Übernahmen.
Aussichten
Nach der jüngsten Flut von Quartalszahlen geht es in der nächsten Woche ruhiger zu und her. Von Alcon und Sonova werden noch Quartalszahlen erwartet, ferner auch von Lonza und ON Holding. Der Flughafen Zürich könnte nächste Woche noch rekordverdächtige Passagierzahlen veröffentlichen. Generalversammlungen finden noch bei Swiss Life, Burkhalter, VAT, und Peach Property statt. Die Grossversicherer Swiss Re und Zurich dürften ebenfalls vor Pfingsten noch Quartalszahlen publizieren.
Der Markt erwartet zusätzlich weitere Leitzinssenkungen in diesem Jahr, zuerst von der SNB, dann von der EZB und ganz zuletzt in den USA von der FED. Der Optimismus ist zurückgekehrt. Die längerfristigen Probleme wie Kriege und Verschuldung sind in den Hintergrund gerückt. Das Börsenmotto «Sell in May and go away» war diesmal eher für den April zutreffend.