Am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2019 wurden insgesamt 44 Kränze vergeben. Dominik Oertig aus Uznach gelang dabei der grosse Erfolg. Er holte den Eidgenössischen Kranz ins Linthgebiet – zur grossen Freude des Schwinger Verband Rapperswil und Umgebung, seinem Stammverband. Präsident Jean-Claude Leuba: «Wir sind stolz darauf, was Dominik gestern geleistet hat, es ist einfach grandios.» Nach Karl Oberholzer im Jahre 1961 ist es übrigens das erste Mal, dass es wieder einem Uznacher gelungen ist, den Eidgenössichen Kranz ins Städtchen zu holen.
Dominik Oertig holt den Kranz ins Linthgebiet
Emotionen pur
Linth24 konnte einen Tag nach dem grandiosen Exploit mit Dominik Oertig ein Gespräch führen. Der Uznacher wird, wie er selber sagt, wohl noch ein paar Tage brauchen, bis er das ganze überhaupt realisieren kann.
Dominik Oertig, wie fühlen Sie sich einen Tag nach dem grossen Erfolg in Zug?
Ehrlich gesagt bin ich immer noch wie in einem Film. Ich glaube, ich brauche noch zwei, drei Tage, bis ich dies verarbeitet und realisiert habe.
Hand-aufs-Herz, haben Sie mit dem Eigenössischen Kranz gerechnet?
Es war mein Ziel, diesen zu holen, darauf habe ich auch über den Winter hin hart gearbeitet und habe immer daran geglaubt, dass ich es schaffen werde.
…aber Sie waren verletzt - hat sich dies nicht negativ auf die Vorbereitungen ausgewirkt?
Die Verletzung habe ich am Thurgauer Schwingfest im Mai geholt, ein Bänderriss am Ellbogen. Ich musste zwar eine Pause einlegen, aber ich konnte danach wieder ein paar Schwingfeste bestreiten, und sehen, dass ich wieder zu meiner Leistung zurück gefunden habe.
Die meisten haben gestern das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest am Fernsehen verfolgt. Erzählen Sie mal, wie es für Sie mitten drin war?
Es war ein unbeschreibliches Gefühl, in dieser Arena den Kranz übernehmen zu dürfen. Ich kann die Emotionen gar nicht in Worte fassen, es war einfach ein überwältigendes Gefühl.
Es herrschte eine fantastische Stimmung auf den Zuschauerrängen. War das für Sie in den Kämpfen spürbar.
Nein, ich konnte während den Kämpfen alles sehr gut ausblenden und hatte immer eine grosse innere Ruhe.
Wo war es am schwierigsten für Sie?
Im letzten Gang, als ich den Gegner Kurmann Toni erst 20 Sekunden vor Ablauf bezwingen konnte.
Beschreiben Sie das Gefühl danach.
Danach kam wohl die «schlimmste» Zeit, weil ich nicht wusste, ob die Punktzahl für den Eidgenössischen Kranz reichen würde. Stellen Sie sich vor: Ich musste dann warten und warten, bis es endlich raus war. Sie können sich nicht vorstellen, wie das an die Nerven ging. Ich weiss auch nicht mehr, wie lange es wirklich gedauert hat, aber für mich war es wie eine Ewigkeit.
Wie haben Sie es dann erfahren?
Unser Technischer Leiter hat es mir mitgeteilt, und dann ist der Bann gebrochen und ich und alle rundherum sind in einen Freudentaumel ausgebrochen. Es ist das schlicht das Grösste, was man als Schwinger erreichen kann.
..und dann sind sicher auch Freudentränen geflossen?
Beim Einmarsch zur Kranzübergabe, als ich meine Leute sah, als ich dort stand, ja, dann hatte ich Tränen der Freude in den Augen - den Moment werde ich nie mehr vergessen.