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Schweiz
30.03.2024
31.03.2024 06:33 Uhr

Ab heute ist Sommerzeit

Bild: zvg
Der heutige Sonntag dauert nur 23 Stunden. Warum eigentlich?

Um 2 Uhr werden die Uhren in der Schweiz wie in den meisten europäischen Ländern auf 3 Uhr vorgestellt. Wer immer zur gleichen Zeit aufsteht, startet mit einem Schlafmanko in den Sonntag und dieser Ostertag dauert nur 23 Stunden.

Wieso wir an den Uhren drehen

Bei der Einführung der mitteleuropäischen Zeit Ende des 19. Jahrhunderts und auch bei der Einführung der Zeitumstellung 1980 haben sich Bundesrat und Parlament vor allem aus wirtschaftlichen Gründen für eine Zeitregelung entschieden, die mit derjenigen der Nachbarstaaten übereinstimmt.

Bei einer abweichenden Regelung würde die Schweiz, so das Argument, zu einer Zeitinsel, mit Konsequenzen insbesondere im Geschäftsverkehr, im Transportwesen, im Tourismus und der Kommunikation. Man stelle sich nur vor, was im Bahnverkehr geschehen würde, wenn zwei angrenzende Länder nicht dieselbe Zeit haben.

Grundidee: Tageslicht nutzen

Grundsätzlich steckt hinter der Sommerzeit die Idee, dass man das Tageslicht besser nutzen kann. Gäbe es keine Zeitumstellung, so wäre es im Sommer am Morgen schon zu einem Zeitpunkt hell, an dem sich die Mehrheit der Gesellschaft lieber noch einmal im Bett umdreht. Zusätzlich wäre es am Abend schon dunkel, wenn viele noch aktiv sind.

Eingeführt wurde die Sommerzeit 1973 anlässlich der Ölkrise mit der Idee, Energie zu sparen. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Frankreich machte damals den Anfang.

Ob mit Sommerzeit Energie gespart wird, bleibt umstritten.

Wer nur die verbrauchte Elektrizität für die Beleuchtung misst, stellt fest, dass die Energieeinsparung an der Grenze der Messbarkeit liegt.

Wer einen umfassenderen Blick hat und zum Beispiel die Einsparungen bei der Kühlenergie mitberücksichtigt kann belegen, dass die Zeitumstellung Energie spart. Zu diesem Schluss kamen Forscher der EMPA –Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt in Dübendorf: https://linth24.ch/articles/183576-sommerzeit-hilft-energie-sparen

Unbestritten dagegen bliebt das Hauptargument: Die einheitliche Abstimmung mit Nachbarländern.

Abschaffung der Zeitumstellung

In den vergangenen Jahren ist eine mögliche Abschaffung der saisonal bedingten Zeitumstellung ein Thema politischer Diskussionen geworden, vor allem in den Nachbarstaaten.

Das Europaparlament stimmte bereits im März 2019 mit grosser Mehrheit für eine Abschaffung. Allerdings müsste für eine tatsächliche Umsetzung die Mehrheit der Mitgliedsstaaten zustimmen.

Also schlug die Kommission vor, den Wechsel abzuschaffen, aber es den einzelnen Staaten zu überlassen, ob bei ihnen künftig permanent die Normalzeit oder die Sommerzeit gilt. Seither liegt der Ball bei den Mitgliedsstaaten – und keiner bringt ihn ins Rollen.

MAL, Linth24