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Rapperswil-Jona
27.03.2024
27.03.2024 11:26 Uhr

Mahnmal gegen das Vergessen

Anna Urbańska, Pilecki-Institut (l.) bei der Begrüssung der Gäste mit Debora Amacker, Kinoevent
Anna Urbańska, Pilecki-Institut (l.) bei der Begrüssung der Gäste mit Debora Amacker, Kinoevent Bild: Markus Arnitz, Linth24
«ONE LIFE»: Das Pilecki-Institut lud zu einem cineastischen Highlight im Kino Leuzinger.

Es wurde ein denkwürdiger Abend. Die Vorpremiere des Films ONE LIFE mit Anthony Hopkins in der Rolle als Sir Nicholas Winton. Wo sonst das Rascheln von Popcorn und Chips zu hören war, vernahm man nur Schweigen im Saal.

ONE LIFE

«Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt.» Mit beklemmender Spannung erzählt der Film die wahre Geschichte von Sir Nicholas Winton. Durch den Einmarsch der Nazis in Polen und der damaligen Tschechoslowakei wurde aus dem Finanzbroker aus London der Retter von Menschenleben. Mit unerschrockener Hartnäckigkeit ermöglichte er 669 Kindern die Flucht nach England und bewahrte sie vor dem sicheren Tod. Ein harter Rückschlag, der ihn das ganze Leben über begleitete, war der Verlust des letzten Zuges mit 250 Kindern, die den Nazi-Schergen nicht mehr entkommen konnten.

Der Film und das Pilecki-Institut

Anna Urbańska, Event Managerin des Pilecki-Instituts Schweiz freute sich über die zahlreichen Premierengäste. Weshalb organsierte sie diese Veranstaltung und was hat der Film mit dem Pilecki-Institut zu tun? Anna Urbańska: «Das Pilecki-Institut ist ein Lehr- und Forschungszentrum, das sich mit Totalitarismus und seinen Folgen befasst. Unser Ziel ist es, ein wichtiger Treffpunkt für alle zu sein, die sich für die Geschichte des 20. Jahrhunderts und ihre Bedeutung für die Gegenwart interessieren.»

Das Pilecki-Institut wirkt und forscht in Warschau, Berlin, New York und im Schwanen Rapperswil und erinnert mit dem Programm «Called by name» an Menschen, die anderen geholfen haben. 

  • Anna Urbańska, Event Managerin, Pilecki-Institut Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Das Team des Pilecki-Instituts in Rapperswil: Anna Urbańska (Mitte), Zdzislaw Galicki, Geschäftsführer (r.) Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Vorpremiere des Films ONE LIFE, Pilecki Institut im Kino Leuzinger Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Vorpremiere des Films ONE LIFE, Pilecki Institut im Kino Leuzinger Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Vorpremiere des Films ONE LIFE, Pilecki Institut im Kino Leuzinger Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Vorpremiere des Films ONE LIFE, Pilecki Institut im Kino Leuzinger Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Widerstand gegen das Grauen

Jedes Land hat seine Helden. In der Schweiz war es der Diplomat Karl Lutz, der die grösste Rettung von Juden während des Zweiten Weltkriegs durchführte. In Polen war es Aleksander Ładoś.

Weiter gab es in der Schweiz eine Gruppe von Diplomaten in der Botschaft in Bern. Sie stellten gefälschte Pässe aus Peru, Paraguay, Honduras und Haiti her, um der jüdischen Bevölkerung zu helfen. Man schätzt, dass sie etwa 10.000 Menschen helfen konnten.

Dass der Filmabend bei den Premierengästen Spuren hinterliess, war vor allem am Schluss zu spüren. Er herrschte ungewöhnliche Stille bis fast zum Schluss des Abspanns und es dauerte lange, bis sich die erste von den Kinosesseln erhoben. Wer einen Einblick erhalten möchte, was Totalitarismus für Folgen hat und weshalb die Auseinandersetzung damit heute wichtige ist denn je, dem sei der Film wärmstens empfohlen.

Der Film ONE LIFE läuft ab Donnerstag, 29. März, im regulären Kinoprogramm bei Kinoevent Rapperswil.

Ticketshttps://www.kinoevent.ch/detail/109600/One%20Life

Markus Arnitz, Linth24