«Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?» Goethe.
Mehrfarbig, ausschweifend und vermutlich auch teuer liegt nun dieses Papier vor. Betrachtet man Jona von einem Hügel aus, zum Beispiel vom Meien- oder Johannisberg, sieht man eine typische Agglomeration, also einer Ansammlung und Verdichtung hässlicher Betonklötze, durchzogen von Strassen mit viel Verkehr: Die Ost-Westachse und die Nord-Südachse, letztere beliebt um der oft verstopften Rüti- und Zürcherstrasse auszuweichen.
Das eigentliche Zentrum, der Mittelpunkt von Jona, ist der Kreisel, immerhin direkt vor dem Stadthaus. Einen Steinwurf vom Zentrum liegt die Molkereistrasse, die einzige Einkaufsmeile von Jona. Diese besteht vor allem aus Parkplätzen, welche meistens besetzt sind, oft sogar mit wartenden Automobilisten davor mit laufendem Motor.
In unmittelbarer Nähe sind zwei Tiefgaragen mit meist freien Gratisparkplätzen. Scheinbar ist es für viele Zeitgenossen eine Zumutung nicht vor dem Laden parkieren zu können. Und offenbar haben die Ladenbesitzer lieber Fahrzeuge, statt flanierende Menschen.
Warum befragt der Stadtrat nicht die Bevölkerung zu einer autofreien Molkereistrasse bevor teure Studien gemacht werden?
Leider wurde es vor Jahren unterlassen ein Zentrum in Jona zu planen, welche der Bevölkerung statt dem Verkehr dient. Und niemand hat offenbar den Mut, die vermutlich einzige Chance zu packen und die Molkereistrasse als menschenfreundliche, autofreie Flanierzone mit vielen schattenspendenden Bäumen und einladenden Strassenkaffees zu realisieren.
Erlauben sie mir mit einem Zitat von Schiller zu schliessen: «Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.»