Das erste Schulhaus von Gommiswald wurde 1841/42 gebaut und dient bis heute als Schulraum. Seit rund 45 Jahren wird das älteste Schulhaus als Kindergarten genutzt. Im Rahmen der Schulraumstrategie 2040 wurde die Sanierung des Kindergartens als zweite Etappe definiert.
Die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes zielt darauf ab, die historischen und schützenswerten Bereiche des Gebäudes zu erhalten und gleichzeitig moderne Anforderungen zu erfüllen. Dazu gehören die Dämmung der Aussenwände, die Entfeuchtung erdberührter Wände, der Austausch der Fenster unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Aspekte sowie die Überprüfung und Reparatur des Dachs und der Dacheindeckung aus den 1940er Jahren.
Raumprogramm
Aufgrund des steigenden Raumbedarfs der Schule sollen im Rahmen der anstehenden Bauarbeiten Räume für die Logopädie, das DAZ (Deutsch als Zweitsprache) und ein zusätzlicher Gruppenraum geschaffen werden. Diese sind zusammen mit den neuen WC-Anlagen und den nötigen Material-, Putz- und Technikräumen in einem kompakten Neubau, auf der Nordseite des Kindergartens geplant. Im Altbau können so die fünf grossen Räume wieder als Klassenzimmer und als Musikzimmer genutzt werden.
Um dem Behindertengleichstellungsgesetz gerecht zu werden, wird eine rollstuhlgerechte Aufzugsanlage in den mittigen Korridor des Altbaus eingebaut. Dank der geschickten Positionierung kann auch das Dachgeschoss mit einem zusätzlichen Gruppenraum schwellenlos erschlossen werden, ohne dass ein Überbau in der prägenden Dachlandschaft in Erscheinung tritt. Die neue Treppen- und Aufzugsanlage verbindet einerseits den historischen Altbau mit dem hangseitigen Neubau. Andererseits wird eine direkte, rollstuhlgerechte und witterungsgeschützte Verbindung zwischen dem südlichen Haupteingang und dem Zugang auf der Nordseite, beim bestehenden Pausenplatz des Primariums, geschaffen. Die Durchwegung innerhalb des Gesamtareals wird somit verbessert.
Sanierung
Im Innern des geschützten Hauptgebäudes werden vier Kindergartenräume und ein Musikzimmer mit dazugehörenden Garderobenbereichen saniert. Akustisch wirksame Oberflächen, eine energieeffiziente Beleuchtung und flexibel bespielbare Wandflächen sorgen zusammen mit der vorhandenen natürlichen Belichtung für eine angenehme Spiel- und Lernatmosphäre.
Wo sinnvoll möglich, werden im Sinne der denkmalpflegerischen Betrachtung die bestehenden Ein- und Ausbauten restauriert und wieder eingesetzt. Im Erdgeschoss wird das Teamzimmer aufgefrischt. Dank der geplanten, rückwärtigen Rampe kann auch der Eingangsbereich des angebauten «Treffpunkts» schwellenlos und rollstuhlgerecht mit dem Hauptbau verbunden werden. Der Estrich bleibt als Lagerraum bestehen und wird mit dem Lift erschlossen.
Statik und Erdbebensicherheit
Das bestehende Tragwerk basiert auf Stahlunterzügen, welche die grossen Räume in Längsrichtung überspannen. Die vertikalen Lasten werden über die Korridorwand und die Aussenwände abgetragen. Die Decke des zweiten Obergeschosses ist an den im Laufe der Jahre modifizierten Dachstuhl aufgehängt.
Das gesamte System wird, soweit nötig und möglich, auf eine normengerechte Gebrauchstauglichkeit ertüchtigt. Mit zusätzlichen Massnahmen im Bereich des Treppenhauses und der stirnseitigen Aussenwände kann das Gebäude heutige Anforderungen bezüglich Erdbebensicherheit erreichen.