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Gommiswald
05.03.2024
05.03.2024 11:39 Uhr

4,2 Millionen für Chindsgi-Umbau

Seit 1841/42 dient Gommiswalds älteste Schule als Schulraum, seit 45 Jahren als Kindergarten. Nun ist ein denkmalpflegegerechter Umbau mit Erweiterung geplant.
Seit 1841/42 dient Gommiswalds älteste Schule als Schulraum, seit 45 Jahren als Kindergarten. Nun ist ein denkmalpflegegerechter Umbau mit Erweiterung geplant. Bild: Gemeinde Gommiswald
Für mehr Schulraum und heutige pädagogische Ansprüche ist der Kindergarten Gommiswald zu sanieren und erweitern. Über den Kredit von 4,2 Millionen Franken wird im April abgestimmt.

Das erste Schulhaus von Gommiswald wurde 1841/42 gebaut und dient bis heute als Schulraum. Seit rund 45 Jahren wird das älteste Schulhaus als Kindergarten genutzt. Im Rahmen der Schulraumstrategie 2040 wurde die Sanierung des Kindergartens als zweite Etappe definiert.

Die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes zielt darauf ab, die historischen und schützenswerten Bereiche des Gebäudes zu erhalten und gleichzeitig moderne Anforderungen zu erfüllen. Dazu gehören die Dämmung der Aussenwände, die Entfeuchtung erdberührter Wände, der Austausch der Fenster unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Aspekte sowie die Überprüfung und Reparatur des Dachs und der Dacheindeckung aus den 1940er Jahren.

Raumprogramm

Aufgrund des steigenden Raumbedarfs der Schule sollen im Rahmen der anstehenden Bauarbeiten Räume für die Logopädie, das DAZ (Deutsch als Zweitsprache) und ein zusätzlicher Gruppenraum geschaffen werden. Diese sind zusammen mit den neuen WC-Anlagen und den nötigen Material-, Putz- und Technikräumen in einem kompakten Neubau, auf der Nordseite des Kindergartens geplant. Im Altbau können so die fünf grossen Räume wieder als Klassenzimmer und als Musikzimmer genutzt werden.

Um dem Behindertengleichstellungsgesetz gerecht zu werden, wird eine rollstuhlgerechte Aufzugsanlage in den mittigen Korridor des Altbaus eingebaut. Dank der geschickten Positionierung kann auch das Dachgeschoss mit einem zusätzlichen Gruppenraum schwellenlos erschlossen werden, ohne dass ein Überbau in der prägenden Dachlandschaft in Erscheinung tritt. Die neue Treppen- und Aufzugsanlage verbindet einerseits den historischen Altbau mit dem hangseitigen Neubau. Andererseits wird eine direkte, rollstuhlgerechte und witterungsgeschützte Verbindung zwischen dem südlichen Haupteingang und dem Zugang auf der Nordseite, beim bestehenden Pausenplatz des Primariums, geschaffen. Die Durchwegung innerhalb des Gesamtareals wird somit verbessert.

Sanierung

Im Innern des geschützten Hauptgebäudes werden vier Kindergartenräume und ein Musikzimmer mit dazugehörenden Garderobenbereichen saniert. Akustisch wirksame Oberflächen, eine energieeffiziente Beleuchtung und flexibel bespielbare Wandflächen sorgen zusammen mit der vorhandenen natürlichen Belichtung für eine angenehme Spiel- und Lernatmosphäre.

Wo sinnvoll möglich, werden im Sinne der denkmalpflegerischen Betrachtung die bestehenden Ein- und Ausbauten restauriert und wieder eingesetzt. Im Erdgeschoss wird das Teamzimmer aufgefrischt. Dank der geplanten, rückwärtigen Rampe kann auch der Eingangsbereich des angebauten «Treffpunkts» schwellenlos und rollstuhlgerecht mit dem Hauptbau verbunden werden. Der Estrich bleibt als Lagerraum bestehen und wird mit dem Lift erschlossen.

Statik und Erdbebensicherheit

Das bestehende Tragwerk basiert auf Stahlunterzügen, welche die grossen Räume in Längsrichtung überspannen. Die vertikalen Lasten werden über die Korridorwand und die Aussenwände abgetragen. Die Decke des zweiten Obergeschosses ist an den im Laufe der Jahre modifizierten Dachstuhl aufgehängt.

Das gesamte System wird, soweit nötig und möglich, auf eine normengerechte Gebrauchstauglichkeit ertüchtigt. Mit zusätzlichen Massnahmen im Bereich des Treppenhauses und der stirnseitigen Aussenwände kann das Gebäude heutige Anforderungen bezüglich Erdbebensicherheit erreichen.

Mit dem geplanten Erweiterungsbau können zusätzliche Räumlichkeiten und eine optimale Anbindung an das Primarium realisiert werden. Bild: Gemeinde Gommiswald

Schutzobjekt mit neuer Photovoltaik-Anlage

Die Gebäudehülle des Hauptbaus wird denkmalpflegegerecht saniert. Der Treppenhausanbau muss aufgrund seines baulichen Zustandes und der geforderten schwellenlosen Erschliessung komplett entkernt werden. Das vorliegende Bauprojekt ist dahingehend entwickelt worden, dass die Aussenwände des bestehenden Treppenhausanbaus, wo sinnvoll möglich, weiterverwendet werden können. Die neue Gebäudehülle in diesem Bereich wird als vertikale, offene Holzschalung ausgeführt. Das Dach wird mit einer integrierten PV-Anlage bestückt. Der hangseitige Neubau wird als raumhaltige Stützmauer interpretiert, die robuste Materialisierung in Sichtbeton ist konstruktiv sinnvoll und lehnt sich an bestehende und vergangene architektonische Elemente auf dem Schulareal an.

Haustechnik: Fernwärme, LED-Beleuchtung und IT-Infrastruktur

Das sanierte Gebäude wird weiterhin über das bestehende Fernwärmenetz beheizt. Im Untergeschoss des Neubaus sind die nötigen Unterverteilungen beheimatet. Die neuen Steigleitungen werden unter Putz installiert. Im Altbau erfolgt die Wärmeabgabe über Radiatoren entlang der Aussenwände, im Neubau ist eine Fussbodenheizung vorgesehen. Die neu geplante Elektroinstallation beinhaltet eine komplett auf LED-Basis konzipierte Beleuchtung.

Zudem sind eine zeitgemässe IT-Infrastruktur, eine den heutigen Brandschutzvorschriften entsprechende Rauch- und Wärmeabzugsanlage sowie die nötigen Not- und Sicherheitsbeleuchtungen geplant.

Dank der vorgesehenen PV-Anlagen auf dem Steildach des Treppenhausanbaus und dem Flachdach des Neubaus kann ein beträchtlicher Anteil der benötigten elektrischen Energie klimaneutral produziert werden.

Kosten von 4,2 Millionen Franken

Die gesamten errechneten Kosten belaufen sich auf Fr. 4.2 Mio. bei einer Genauigkeit von +/- 10 %.

BKP Bezeichnung Voranschlag Kosten CHF
1 Vorbereitungsarbeiten 246'000.00
2 Gebäude 3’495'000.00
3 Betriebseinrichtungen
4 Umgebung 126'000.00
5 Baunebenkosten 91'000.00
6 Photovoltaikanlage 120'500.00
7 Reserve 121'500.00
  Total inkl. 8.1 % MwSt. 4’200'000.00

Aufgrund der Kredithöhe von 4,2 Mio. ist gemäss der Finanzbefugnisse im Anhang zur Gemeindeordnung eine Urnenabstimmung nötig. Diese ist auf den 14. April 2024 festgelegt. Es gelten die Bestimmungen des Gesetzes über Wahlen und Abstimmungen (sGS 125.3).

Terminplanung: Urnenabstimmung und Baustart

Sofern der Baukredit am 14. April 2024 durch die Bürgerschaft an der Urne genehmigt wird, ist der Baubeginn auf den Sommer 2024 geplant. Es wird mit einer Bauzeit von rund einem Jahr gerechnet. Während dieser Zeit werden die vier Kindergartenklassen im OSZ II beschult. Ebenfalls wird der Musikunterricht und weitere Schuleinheiten in jenem Gebäude stattfinden. Das für das Sanierungs- und Erweiterungsprojekt notwendige Baugesuch wurde bereits eingereicht.

Der Gemeinderat ist überzeugt, mit der geplanten Sanierung und Erweiterung des Kindergartens eine optimale Lösung zu präsentieren. Das bestehende, geschützte Gebäude kann somit einer zukünftigen Nutzung zugeführt werden und für weitere Generationen als Schulräumlichkeiten zur Verfügung stehen.

Informationsveranstaltung

Der Gemeinderat informiert ausführlich über das ausgearbeitete Sanierungs- und Erweiterungsprojekt und beantwortet allfällige Fragen an einer Informationsveranstaltung. Diese findet wie folgt statt:

  • Dienstag, 26. März 2024, 19:30 Uhr
  • Gemeindesaal Gommiswald
Peter Hüppi, Gemeindepräsident Gommiswald/«über üs» / Linth24