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Gommiswald
01.12.2023
13.12.2023 23:16 Uhr

Chindsgi sanieren und erweitern

Der Kindergarten war zuvor ein Primarschulhaus und wurde 1841/42 erbaut. Das denkmalgeschützte Gebäude soll innen und aussen saniert sowie erweitert werden.
Der Kindergarten war zuvor ein Primarschulhaus und wurde 1841/42 erbaut. Das denkmalgeschützte Gebäude soll innen und aussen saniert sowie erweitert werden. Bild: Gemeinde Gommiswald
Für 4,2 Millionen Franken soll der Kindergarten Gommiswald – das älteste Schulhaus der Gemeinde – saniert und zur Primarschule hin erweitert werden. 2024 wird darüber abgestimmt.

Heute werden vier Kindergartenklassen im ehemaligen alten Primarschulhaus unterrichtet. Das Gebäude ist in einem schlechten baulichen Zustand und muss zeitnah saniert werden. Neben einer energetischen Sanierung werden ebenfalls die gesetzlich vorgeschriebenen Erdbebensicherheit sowie die behindertengerechte Erschliessung umgesetzt. In der «über üs»-Ausgabe vom April 2022 und an einer öffentlichen Informationsveranstaltung vom 11. Mai 2022 informierte der Gemeinderat über die Schulraumstrategie 2040 und die geplanten Umsetzungsschritte.

Die erste Etappe der Schulraumstrategie 2040 konnte mit dem Umzug der Schulverwaltung und des Rektorats ins Gemeindehaus sowie mit der Umnutzung der freiwerdenden Räumlichkeiten in ein zusätzliches Klassenzimmer mit Nebenräumen im OSZ I im vergangenen Sommer realisiert werden. Nun steht die zweite Etappe mit der Sanierung und einem Erweiterungsbau für den Kindergarten an.

Altes Primarschulhaus – heutiger Kindergarten

Das alte Primarschulhaus wurde im Jahr 1841/42 gebaut und ist ein kommunal geschütztes Gebäude. Mit der angestrebten Sanierung soll die Aussenhülle des historischen Gebäudes raumseitig gedämmt und dauerhaft entfeuchtet werden. Sämtliche Fenster werden ersetzt und das Dach wird wo nötig saniert.

Auf der nördlichen Seite soll der Erschliessungstrakt abgebrochen und durch einen Erweiterungsbau ersetzt werden. Dadurch kann die halbstöckige Erschliessung beseitigt werden. Im Erweiterungsbau sollen Räumlichkeiten für Logopädie, Deutsch für Fremdsprachige, ein zusätzlicher Gruppenraum sowie Putz- und Technikräume geschaffen werden. Ebenfalls werden die sanitären Anlagen im Erweiterungsbau untergebracht.

Visualisierung der Westfassade mit dem geplanten Erweiterungsbau zur Primarschule hin. Baustart wäre im Herbst 2024. Bild: Gemeinde Gommiswald

Verbindung Kindergarten–Primarschule

Durch den Erweiterungsbau auf der Nordseite entsteht ein ebenerdiger Zugang zum Pausenplatz der Primarschule, was eine optimale Nutzung der neuen Räumlichkeiten durch die Primarschule ermöglicht.

Mit dem geplanten Vordach kann zusätzliche, gedeckte Pausenplatzfläche erreicht werden. Ebenso soll eine öffentliche Toilette realisiert werden, welche auch bei geschlossenen Schulgebäuden den spielenden Kindern offensteht.

Erschliessung

Um dem Behindertengleichstellungsgesetz gerecht zu werden, wird ein Lift in den mittigen Korridor des Altbaus eingebaut. Dank der geschickten Positionierung kann auch das Dachgeschoss schwellenlos erschlossen werden, ohne dass ein Überbau in der prägenden Dachlandschaft in Erscheinung tritt.

Der Erschliessungstrakt verbindet einerseits den historischen Altbau mit dem hangseitigen Neubau und andererseits sämtliche Etagen inkl. dem bestehenden Estrich.

Kindergarten und Musikzimmer

Im Innern des geschützten Hauptgebäudes werden vier Kindergartenräume und ein Musikzimmer mit dazugehörenden Garderobenbereichen neu ausgebaut. Akustisch wirksame Oberflächen, eine energieeffiziente Beleuchtung und flexibel bespielbare Wandflächen sorgen zusammen mit der vorhandenen natürlichen Belichtung für eine angenehme Spiel- und Lernatmosphäre. Wo sinnvoll möglich, werden im Sinne der denkmalpflegerischen Betrachtung die bestehenden Ein- und Ausbauten restauriert und wieder eingesetzt. Im Erdgeschoss wird das Teamzimmer aufgefrischt.

Dank der geplanten, rückwärtigen Rampe kann auch der Eingangsbereich des angebauten «Treffpunkt» schwellenlos und rollstuhlgerecht mit dem Hauptbau intern verbunden werden.

Photovoltaik und Haustechnik

Das sanierte Gebäude wird weiterhin durch das bestehende Fernwärmenetz der GommisWALDKraft AG beheizt. Im Altbau erfolgt die Wärmeabgabe über Radiatoren entlang der Aussenwände, im Neubau ist eine Fussbodenheizung vorgesehen.

Die neu geplante Elektroinstallation beinhaltet eine komplett auf LED-Basis konzipierte Beleuchtung, eine zeitgemässe IT-Infrastruktur, eine den heutigen Brandschutzvorschriften entsprechende Rauch- und Wärmeabzugsanlage sowie die nötigen Not- und Sicherheitsbeleuchtungen.

Dank der geplanten Photovoltaikanlage auf dem Steildach des Treppenhausanbaus und dem Flachdach des Neubaus kann ein beträchtlicher Anteil der benötigten elektrischen Energie klimaneutral produziert werden.

Kosten und Terminplanung

Die Kosten für die Sanierung des Altbaus und der Realisierung des Erweiterungsbaus belaufen sich auf Fr. 4'200'000.00. Dies bei einer Genauigkeit von +/– 10% inkl. dem neuen Mehrwertsteuersatz von 8,1%. Der Baukredit soll am 14. April 2024 der Bürgerschaft mittels Urnenabstimmung unterbreitet werden.

Der Baubeginn ist auf den Herbst 2024 geplant und soll innerhalb eines Jahres fertig gestellt werden. Die vier Kindergartenklassen und der Musikunterricht sollen ab dem Sommer 2024 im OSZ II untergebracht werden. Somit steht das alte Primarschulhaus leer und kann gesamthaft saniert werden.

Peter Hüppi, Gemeindepräsident Gommiswald/«über üs» / Linth24