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Rapperswil-Jona
13.02.2024
14.02.2024 07:20 Uhr

Eins, zwei…nein, nicht drei … das 674igste Geissebei!

674. Geissebei 2024
674. Geissebei 2024 Bild: Markus Arnitz, Linth24
«Wer hät’s erfunde?» Die Rapperswiler! Anstatt wie sonst, Geld zum Fenster hinauszuwerfen, fliegen am Geissebei Würste, Brötli und Biberli in die Menge.

Die Schlossuhr schlägt dreieinviertel. Die wartende Menge wogt und tobt schon rund ums Rathaus herum. Fanfarenklänge ertönen und das Spektakel beginnt. Ein 100kg schwerer Lebkuchen senkt sich langsam die Fassade entlang. Gierige Hände strecken sich ihm entgegen und wer am höchsten springt, erhascht ein Stück der süssen Leckerei. Das alljährliche Ritual hat eine jahrhundertealte Geschichte. 

Start im Vorhimmel

Pünktlich um 11 Uhr öffnet sich die Eichentüre zum Rathaussaal, dem Vorhimmel des Geissebei. Vorhimmel heisst er nicht, weil dort diejenigen Platz nehmen, die bald das Zeitliche segnen könnten, sondern weil an diesem Ort Essen, Trinken, Humor und Witz die Anwesenden in himmlischen Gefilden schwelgen lassen.

Stadtpräsident Martin Stöckling begrüsste die «hochwohllöbliche Festgemeinde» und besonders den Ehrengast, Rocco Delli Colli. Auf Italienisch. Ben fatto, signor sindaco!

Mit dem nächsten Atemzug legte er gleich ein Geständnis ab: Er, Martin Stöckling, habe das Geissebei an einen chinesischen Investor verkauft. Deshalb würden im nächsten Jahr keine Würste, Brötli und Biberli verteilt, sondern Billig-Natels und Unterhaltungselektronik made in China. Der Stadtschreiber sei schon an der Bestellung bei Temu, Wish und Alibaba.

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Das Geissebei-Stadtleben

In den folgenden Minuten zog er mit seinem durch Gelächter und Applaus unterbrochenen Resümee über das Stadtleben her. Kris-Grill, der überall präsent ist, die durch die Abgänge plötzlich schlank gewordene Lohnliste der Ortsgemeinde, Bruno Hug, dem man von den verfügbaren 290 Plätzen die Nummer 291 geben wollte, Gottes Bodenpersonal und zu guter Letzt kriegte auch noch die Bauverwaltung ihr Fett ab.

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Don Delli Colli, der Rapperswiler Pizza- und Fussball-Heilige

Der diesjährige Ehrengast wurde ob all der Huldigungen beinahe verlegen. Vom Migranten legte er eine klassische Tellerwäscher-Karriere bis zum Gastrioimperium «dieci» und dem grandiosen FCRJ hin. Und dass es ihm auch zu verdanken sei, dass der Rapperswiler Seequai von der Protzmeile testosterongesteuerter Luxuskarossen-Besitzer zum nördlichsten Mittelmeerhafen der Welt wurde.
In einem witzigen Dialog nahm Rocco den Faden auf und eroberte mit seiner emotionalen und vor Italianità sprühenden Rede die Herzen der Anwesenden. Scherze über Fussballer, welche nur die Melodie der Nationalhymne kennen, nicht aber deren Text.
Weshalb «dieci» und nicht dal Rocco? «dieci» sei Italiens beste Schulnote, die besten Fussballer hätten die Nummer 10 getragen.  Und wegen der zehn Gebote. Wobei es in Italien noch ein elftes gäbe: «Du darfst lügen» und da das Fegefeuer in Italien wegen der Lügen schon voll sei, habe es in der Schweiz noch Platz gehabt.

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Kabarett und Schnitzelbank vom Feinsten

Nach dem traditionellen Essen mit Gerstensuppe, Rippli, Bohnen, Kartoffeln und einem «Café avec» kamen die Anwesenden in den Genuss von «Hausi Leutenegger» (Markus Speck), «Multimillionär und Olympiasieger». Sein Vortrag diene zur Rettung von Rappi-Jona, um seinen Plan verständlich zu machen, lehne er sich an die Geschichte von Asterix dem Gallier an. Der Wortlaut seines Monologs kann hier nicht wiedergegeben werden, wer aber eine Ahnung haben möchte, weshalb er am Schluss tosenden Applaus bekam, der wische durch die Bilderreihe.

 

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Die «Geissesänger» (Rahel Würmli, Hans Länzlinger) nahmen als Bauingenieure die Bauprojekte und das Bauamt der Stadt auf die Schippe.
Den Schluss bildeten «Die Fusionierten» mit einem Feuerwerk an Schnitzelbänken, die auf jeder Fasnachtsbühne der Schweiz eine Standing Ovation bekämen.

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«Eis, zwei, Geissebei!»

Nach dem Singen des Rapperswiler Lieds war es so weit: Berge von Wurst, Brot und Biberli warteten auf die Verteilung in die Menge. Ein Meer aus Leibern rund ums Rathaus erhaschte all die Leckereien. Irgendwann war Schluss, wer nichts erwischte, hatte trotzdem seinen Spass. Und wer viel hatte, den sah man beim Teilen mit Anderen. Das ist der Gedanke des Geissebei. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr!

  • Das Rapperswiler-Lied, die Geissebei Hymne Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Bereit für die Fanfarenstösse Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Die Schellegoggi spenden jedes Jahr den Lebkuchen Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Maya und Hardy Nussbaumer Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Mike Wick Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Portemonnaie zücken und mit Wurst, Brot und Biber eindecken Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Sorgten für erstklassiges Essen und perfekten Service. Das Team vom Restaurant Rathaus: v.l.n.r. Saranjeet (Gastgeber), Tom (Koch), Sinnathampi (Koch), Robby (Küchenchef) und Kolja (Gastgeber) Bild: Markus Arnitz, Linth24
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