Der Economiesuisse-Chef Christoph Mäder hat unlängst lauthals verkündet, er habe nichts dagegen, bis 70 zu arbeiten. Damit steht er nicht alleine da. Ähnliches behaupten privilegierte Berufsleute und bürgerliche Politiker:innen immer wieder gern. Kein Wunder: Sie arbeiten kaum auf dem Bau, in der Pflege oder in der Reinigung. Zudem verdienen Mäder und seine Mitstreitende genug, um sich, wenn der Leistungswillen dann doch nachlassen sollte, weiterhin problemlos frühpensionieren zu lassen. Menschen mit weniger Einkommen würden hingegen schon wieder Rentenjahre gestohlen.
Da die Lebenserwartung von Personen mit tiefem Einkommen in der Schweiz 3-6 Jahre unter dem Durchschnitt liegt, müssten also vor allem jene länger arbeiten, die ohnehin weniger von ihrer Pensionierung haben. Aus diesen Gründen stimme ich am 3. März klar Nein zur Renteninitiative der Jungfreisinnigen.
Gleichzeitig sehen wir uns mit der Realität konfrontiert, dass die Teuerung und die gestiegenen Krankenkassenprämien der letzten Jahre eine ganze AHV-Monatsrente aufgefressen haben. Es darf doch nicht sein, dass immer mehr Rentner:innen nach über 45 Arbeitsjahren auf Ergänzungsleistungen angewiesen sind. Mit der unsäglichen EL-Kürzung dieses Jahr steigt zudem die Gefahr der Altersarmut drastisch.
Die AHV ist eine der grössten Errungenschaften der Schweiz. Nun braucht sie ein Update. Die 13. AHV-Rente ist durch ihre solidarische Finanzierung für Personen mit tiefen und mittleren Einkommen die günstigste Möglichkeit diese Einbussen zu kompensieren. Eine private Vorsorge im gleichen Umfang käme für die grosse Mehrheit deutlich teurer zu stehen. Deshalb stimme ich überzeugt Ja zur 13. AHV-Rente.