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Kanton
29.12.2023

St.Galler mit SVP-Chef Ambitionen

Esther Friedli
Esther Friedli Bild: Mihajlo Mrakic
SVP-Präsident Marco Chiesa stellt sich m März 2024 nicht zur Wiederwahl. Auf der Suche nach einem Nachfolger tauchen zwei bekannte SVP-Gesichter auf.

«Ich hatte einen Auftrag. Und der ist erfüllt», kündigt Marco Chiesa (49) seinen Rücktritts als SVP-Parteipräsident an. «Das Ziel meiner Amtszeit war, die Wahlen zu gewinnen und die Politik und die Werte der SVP zu stärken.»

Das sei gelungen, so der Tessiner. Im kommenden Frühjahr will er sich nicht zur Wiederwahl stellen, jemand anders soll das Zepter in die Hand nehmen.

Wer könnte übernehmen?

Noch hat niemand eine offizielle Kandidatur angemeldet, die Findungskommission der SVP hat aber ihre Arbeit aufgenommen. Und es gibt schon erste Interessenten, weiss der «Blick».

Neben den Nationalräten Marcel Dettling (SZ), Franz Grüter (LU), Sandra Sollberger (BL), Martina Bircher (AG) und Céline Amaudruz (GE) werden zwei St.Galler Namen öfter genannt: jener von Ständerätin Esther Friedli und jener von Nationalrat Mike Egger.

Mike Egger Bild: Ulrike Huber

Esther Friedli brächte gute Voraussetzungen mit, um das Parteipräsidium zu übernehmen, so der «Blick». Die entscheidende Frage ist jedoch, ob sie dies auch möchte. Ihr Partner Toni Brunner hatte zwischen 2008 und 2016 den anspruchsvollen Job innegehabt. Sie weiss also, was auf sie zukommen würde. Zudem werden Friedli eher Bundesratsambitionen nachgesagt.

Mike Egger kann sich eine Kandidatur fürs Präsidium vorstellen, wie er «20 Minuten» sagte. Er halte dies für eine spannende und anspruchsvolle Aufgabe, die einen grossen Reiz habe. Er werde sich darum ganz nach dem Motto «Sag niemals nie» zeitnah ernsthafte Gedanken darüber machen, so der «Blick» weiter.

Mögliche Nachfolger können sich bis zum 19. Januar 2024 melden. Die Delegierten der SVP Schweiz wählen den neuen Präsidenten an ihrer ordentlichen Versammlung am 23. März 2024 in Bern.

Esther Friedli (*1977)

Esther Friedli wurde im Frühling 2023 aufgrund des vorzeitigen Rücktritts von Paul Rechsteiner für den Kanton St.Gallen in den Ständerat gewählt. In zwei Wahlgängen mit Konkurrentinnen aus allen politischen Lagern konnte sich Friedli am 30. April schliesslich klar durchsetzen. Am 22. Oktober 2023 wurde sie bereits im ersten Wahlgang erneut in den Ständerat gewählt. Von 2019 bis im Mai 2023 nahm die Toggenburger SVP-Frau im Nationalrat Einsitz. Friedli studierte Politikwissenschaft, Staatsrecht und Volkswirtschaft. Ihre politische Karriere in der SVP begann 2016, als sie für den St.Galler Regierungsrat kandidierte, wo sie zwar keinen Sitz, aber einen Achtungserfolg erzielte. Friedli wohnt in Ebnat-Kappel, wo sie zusammen mit Toni Brunner den Landgasthof Sonne, das «Haus der Freiheit», führt. Sie ist zudem Vorstandsmitglied von GastroSuisse, wo sie die Interessen der Ostschweizer Gastronomie vertritt.

Mike Egger (*1992)

2012 wurde Mike Egger, damals gerade mal 19 Jahre alt, ins St.Galler Kantonsparlament gewählt. Sieben Jahre später rückte er für Toni Brunner im Nationalrat nach. Egger, der neben seinem Mandat als Nationalrat als Leiter Business Development BU Fleisch bei der Fleischverarbeiterin Micarna SA arbeitet, sitzt in Bern in der Umwelt-, Raumplanungs- und Energiekommission. Die Vernetzung zwischen Wirtschaft und Politik ist für den Bernecker wichtig und schafft viele Synergien, aus welchen Mehrwerte entstehen. Neben der Politik konnte sich Egger an der Fachhochschule Graubünden zum Executive Master of Business Administration fortbilden. Er bewegt sich zwar normalerweise stramm auf SVP-Kurs wurde aber 2023 von einer Zeitung als «liberalster Politiker des Kantons St.Gallen» ausgezeichnet und belegte im Ranking des Gewerbeverbandes Platz 3 aller Nationalräte der Ostschweiz.

Quelle: www.who-s-who.ch

StGallen24