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Kanton
04.09.2020
04.09.2020 22:46 Uhr

St.Galler Gewaltdelikt: «Kinder mussten zusehen»

Die Polizei stand am Mittwoch mit Grossaufgebot im Einsatz. Dabei fielen auch Schüsse.
Die Polizei stand am Mittwoch mit Grossaufgebot im Einsatz. Dabei fielen auch Schüsse. Bild: zVg
Eine 46-jährige Italienerin wurde von einem 22-jährigem Schweizer brutal zusammengeschlagen. Nun kommen weitere schreckliche Details ans Licht.

Am 2. September kam es an der Speicherstrasse in der Stadt St.Gallen zu einem brutalen Angriff auf eine 46-jährige Frau. Ein 22-jähriger Mann verschaffte sich Zugang zur Wohnung und schlug mit einem stumpfen Gegenstand auf die Frau ein. Der Mann wurde durch die Polizei mit mehreren Schüssen gestoppt und starb noch am Unfallort. Das Opfer verstarb im Spital an einem Schädel-Hirn-Trauma. Die Wahl des Opfers sei gemäss Staatsanwaltschaft St.Gallen zufällig gewesen.

Der Fall gibt Rätsel auf: Wieso musste die 46-jährige Frau sterben? Was hat den Täter geritten? Wie verschaffte er sich Zugang zur Wohnung? War sonst noch jemand dort?

So soll die Tat abgelaufen sein

stgallen24, Partner-Portal von Linth24, hat mit einer Bewohnerin der Speicherstrasse, die anonym bleiben möchte, gesprochen. Sie erzählt, dass es sich bei dem Opfer nicht um die Bewohnerin der Wohnung handelte, sondern um das Kindermädchen der Familie. «Es heisst, dass der Mann die Frau verfolgt habe, als sie auf dem Weg zur Wohnung war. Da die Tür nicht abgeschlossen war, konnte er sich hineinschleichen», erzählt die Frau. Danach habe er in der Küche zu einer Pfanne gegriffen und auf die Frau eingeschlagen. «Die Kinder seien in der Wohnung gewesen und mussten diese schreckliche Tat mit ansehen. Das ist wie in einem Horror-Film.»

Auch die Mutter der Kinder sei zum Tatzeitpunkt in der Wohnung gewesen. Wie die Nachbarin erzählt, sei diese aber im Schlafzimmer gewesen, da sie gerade eine Nachtschicht hinter sich hatte. «Als sie Schreie hörte, eilte sie der Frau zur Hilfe, aber der Täter hat sie bedroht und so nahm sie die Kinder und flüchtete. Sie hat dann die Polizei alarmiert.» 

Auf Anfrage bei der Staatsanwaltschaft St.Gallen zum Tathergang heisst es:
«Wir können Ihnen mitteilen, dass es sich beim mutmasslichen Täter um einen 22-jährigen Schweizer handelt. Beim Opfer handelt es sich um eine 46-jährige Italienerin. Weitere Angaben können wir aufgrund der laufenden Ermittlungen zum Vorfall nicht machen.»

Das ist über den Täter bekannt

Beim Täter handelt es sich um einen 22-jährigen Schweizer, der bis 2018 noch an einer Wohnadresse gemeldet war, die 500 Meter vom Tatort entfernt liegt. Es bestehen Anhaltspunkte, dass der mutmassliche Täter psychische Probleme hatte. Beleg dafür sei die brutale Vorgehensweise des Mannes. Wie der «Blick» berichtete, habe der 22-Jährige Mann nur wenige Stunden vor der Tat ein Foto von sich auf Facebook gepostet. Er hat blaue Flecken und Kratzer im Gesicht.

Ausserdem sei der Schweizer zum Islam konvertiert. Das sagt er in einem selbst eingesungenem Lied, welches er am 18. August 2020 hochgeladen hat: «Ich sage euch, ich komme mit einer Knarre und ermorde jeden (...) Denn ich bin stolzer Muslim, stehe für Schwarze, Araber und Türken und alle, die eine braune Hautfarbe haben, ein.» In weiteren Posts regt er sich über die Polizeigewalt an Schwarzen in den USA auf. 

Gegen die Polizisten wird ermittelt

Die eintreffenden Polizeibeamten forderten den mutmasslichen Täter mehrfach auf, inne zu halten, worauf er jedoch nicht reagierte und weiter massivst auf die Frau einschlug. Darauf gaben die beiden Polizisten der Stadtpolizei St.Gallen mehrere Schüsse auf den mutmasslichen Täter ab. Er verstarb vor Ort. Nun wird gegen die beiden Polizisten ermittelt.

Linth24