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Weesen
13.12.2023

Unsachgemässes Verbrennen von Pflanzenabfällen

Rauchentwicklung Weideentbuschung im Oktober 2023.
Rauchentwicklung Weideentbuschung im Oktober 2023. Bild: zVg
Regionalförster Jörg Hässig informiert in einer Mitteilung über die Probleme durch das unsachgemässe Verbrennen von Wald-, Feld- und Gartenabfällen.

Feuer sollten kein Rauch erzeugen, um sich nicht zu verraten, das habe ich als Kind in Indianerbüchern gelesen. Heutzutage sollten die Feuer auch keinen Rauch erzeugen, aber aus einem anderen Grund; nämlich weil saubere Luft etwas Kostbares ist.

Gefährliche Rauchsäulen

Von der Winterzeit bis zum Blatt- und Grasaustrieb im Frühling sind in der Region immer wieder Rauchsäulen zu erkennen, die vom Verfeuern von nicht ausreichend trockenem Schlagabraum, Waldrandsäuberungen oder Weidentbuschungen stammen. Gerade in den Wintertagen gibt es stabile Kaltluftseen, aus der die Abgase und Schadstoffe nicht entweichen können. Die Rauchentwicklung ist dann lange sichtbar.

Bei unsachgemässem Verbrennen entstehen grosse Mengen an polyaromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie Feinstaub, beides kann Krebs oder andere Krankheiten verursachen.

Rauchentwicklung Linthebene durch 3 Feuer im Februar 2023 mit Kaltluftsee. Bild: zVg

Gemäss Luftreinhalte-Verordnung 814.318.142.1 Art. 26b33 ist das Verbrennen von natürlichen Wald-, Feld- und Gartenabfällen ausserhalb von Anlagen nur erlaubt, wenn sie so trocken sind, dass dabei nur wenig Rauch entsteht. Bei nicht über eine längere Zeit abgedecktem Material ist die Trockenheit nicht gegeben.

Bewilligung im Einzelfall

Die Behörde (Gemeinde) kann im Einzelfall das Verbrennen von nicht ausreichend trockenem Material bewilligen, wenn überwiegendes Interesse besteht. Überwiegendes Interesse kann zum Beispiel Verklausungsgefahr oder Waldschutz sein.

Der Förster kann im Rahmen der Holzschlagbewilligung beurteilen, ob ein Verbrennen von Schlagabraum erforderlich ist und aus welchem Grund. Eine Bewilligung kann er aber nicht erteilen.

Übrigens: Abgedecktes Material muss vor dem Verbrennen umgeschichtet werden, da sich Tiere darin befinden könnten.

www.weesen.ch/Jörg Hässig, Regionalförster