Freude, Lachen, Herzlichkeit, Umarmungen. Muss man verwandt sein, um sich als Brüder zu fühlen? Ganz und gar nicht. Das Treffen der Rapperswiler Schellegoggi mit ihrer Götti-Zunft, der Hofnarrenzunft Mainauer Paradiesvögel, zeigte, dass der Geist der Fasnacht reicht, um sich gegenseitig als Brüder anzunehmen.
Schellegoggi Mainaufahrt
Mehr als Tradition
Das Narrentum hat, wie die Musik, eine eigene Sprache: sie braucht keine Worte und wirkt universell. Wo immer sich Menschen, verbunden im fasnächtlichen Geist, treffen, wachsen sie zu einer gemeinsamen Familie zusammen. Dies zu erleben, zu festigen und zu ehren ist der Sinn der jährlichen Mainaufahrt der Schellegoggi.
Bei einem üppigen Schwedenbuffet und dem anschliessenden Umtrunk im Zunftkeller der Mainauer Paradiesvögel wurde die Bande gefestigt. Wie in jedem Jahr gab es am Nachmittag eine Überraschung. Diese Mal war es der Besuch des Flieger- und Fahrzeugmuseums in Altenrhein.
Der Narr als Gewissen
Auch in der heutigen Zeit hat das Narrentum nichts von seiner Wichtigkeit verloren. War der Hofnarr früher der Einzige, welche die Regenten kritisieren konnte, ohne dafür mit dem Leben zu büssen, sind die Fasnächtler heutzutage diejenigen, welche, gesellschaftlich akzeptiert, die Obrigkeit mit deren Missetaten und Versäumnissen vorführen.