Das Buch «Filme für den kreativen Widerstand. Zum Wirken Karl Saurers» wird aus der Taufe gehoben. Zwölf anregende, inspirierende und vergnüglich zu lesende Essays führen in die wichtigsten Filme des in der Region bestens bekannten Regisseurs ein. Gerade letztes Jahr feierte seine Dokumentation über die Entstehung des Sihlsees «Der Traum vom grossen blauen Wasser» ein überraschend erfolgreiches Comeback.
Ein biographischer Beitrag mit vielen Selbstaussagen gewährt einen spannenden Einblick in den Werdegang dieses Filmschaffenden, Filmwissenschaftlers, Dozenten und Mentors junger Cineastinnen und Cineasten in Europa, Afrika und Asien.
«Ruhe»
Anschliessend an die Buchtaufe kommt es zur Vorführung des 1971/72 entstandenen Films «Ruhe». Es handelt sich um ein brisantes, einzigartiges Zeugnis über eine Schweiz nach 1968.
Neben einem kritischen Blick auf die damaligen gesellschaftspolitischen Verhältnisse gibt der Film verschiedenen Aufbruchs-Bewegungen ein Gesicht: Dem Anliegen um freiere Erziehung und mehr Mitbestimmung bei Bildungsfragen, dem Engagement für einen Zivildienst, den Lehrlingsgewerkschaften, der Frauenbefreiungs-Bewegung, dem Protest gegen Verdrängung von Wohnraum aus den Städten, der Antirassismus-Bewegung. Alle zeichnet aus, dass sie nicht haltmachen bei der Kritik, sondern Alternativen präsentieren, von denen viele heute noch aktuell sind.
Elena M. Fischli wird sowohl in das Buch wie in den endlich dem Sendeverbot enthobenen Film einführen.