Ihr fussballerisches Talent wurde früh entdeckt. Mit 15 wechselte Argnesa Rexhepi in die Organisation der FCZ Frauen. Mehrere Male wurde sie für die kosovarische Nationalmannschaft aufgeboten. Heute geht die 22-Jährige beim FC Rappeswil-Jona auf Torjagd. Linth24 hat sich mit der Stürmerin unterhalten.
Argnesa Rexhepi, erzähl uns mal, wie bist Du überhaupt zum Fussball gekommen?
Alles hat damit angefangen, dass ich als kleines Mädchen jedes Spiel meines Bruders, der damals beim FC Stäfa spielte, besucht habe und unwahrscheinlich begeistert war. Bei einem Training sah ich im Klubhaus einen Flyer hängen, der Spielerinnen für die neugegründete Mädchenmannschaft suchte. Ich habe mich angemeldet, machte ein Sichtungstraining mit und wurde sofort aufgenommen.
Und wie ging es dann weiter? In Anbetracht Deiner bisherigen Laufbahn sicher ziemlich rasch aufwärts.
Bis 2015 spielte ich beim FC Stäfa und durchlief alle Juniorenstufen. Wir hatten dann in Zürich ein Turnier, und da wurde ich vom FCZ entdeckt. Nach einem Probetraining wechselte ich in die Juniorenorganisation der FCZ Frauen. Dort schaffte ich es gleich in die U17 und spielte bis in die U21. Im Jahr 2021 hatte ich auch das Debüt in der 1. Mannschaft. Doch die Konkurrenz im Sturm in der 1. Mannschaft beim FCZ ist enorm. Der Sprung zur Stammspielerin in der 1. Mannschaft schaffte ich dann nicht.
Dann kam der Wechsel zum FC Rapperswil-Jona...
Genau. Der FCRJ nahm damals mit mir Kontakt auf, und in der Rückschau war der Wechsel zum FC Rapperswil-Jona die beste Option für mich. Ich hatte zwar Angebote auch von anderen Super League Vereinen, aber beim FCRJ spürte ich, dass sie mich unbedingt wollten und mir eine Perspektive boten.
Und, verlief alles nach Wunsch?
Die Erwartungen an mich waren natürlich gross, da ich vom FCZ kam. Dadurch setzte auch ich mich selber zu stark unter Druck und wollte unbedingt «performen». Im ersten Testspiel schoss ich auch gleich zwei Tore, aber dann brauchte ich rückblickend doch einige Zeit, um mich richtig zu adaptierten. In der Rückrunde lief es mir dann aber ausgezeichnet. Der Trainer gab mir sehr viel Selbstvertrauen. Vor allem war auch das Team unwahrscheinlich zusammengewachsen und das gab mir noch mehr Schub.
Du hast auch in der Nationalmannschaft von Kosovo gespielt. Wie war das?
Das war ein unbeschreibliches Gefühl. Ich war mehrmals für die A-Nati nominiert und spielte u.a. gegen Russland, Polen und Armenien. Ein grossartiges Erlebnis waren auch die Spiele gegen Belgien und gegen die Niederlande, zwei Topmannschaften, mit Profis, wie zum Beispiel Lieke Martens vom FC Barcelona. Aus beruflichen Gründen hatte ich aber nicht mehr die Zeit, mich der Nationalmannschaft anzuschliessen.
Wie kam die Berufung in die Nationalmannschaft überhaupt zustande?
Ich spielte bereits in der U19-Nationalmannschaft, und aufgrund meiner Leistung wurde ich für die A-Nationalmannschaft empfohlen.
Was sind Deine nächsten Ziele?
Ich hatte immer zwei Ziele vor Augen: Ich will in die Super League und ich will in die A-Nationalmannschaft von Kosovo. Diese Ziele habe ich beide erreicht und jetzt heisst es, mich in der Super League durchzusetzen und mir einen Namen zu verschaffen. Was nachher kommt, das schauen wir dann zu gegebener Zeit an.