Am Sonntag war in Amden Wahlen für den Gemeinderat, aber es gab keine Kandidaten. Niemand wollte als Nachfolger für Walter Zahner gewählt werden. Zahner hatte im April nach 6 Jahren im Gemeinderat aus persönlichen Gründen seinen sofortigen Rücktritt erklärt.
Weil es keine Kandidaten gab, war das Wahldebakel vom Sonntag absehbar: Auf den Stimmzetteln erschienen diverse Namen, aber zu wenige für eine gültige Wahl. Den Gemeindepräsidenten Peter Remek hat es auf jeden Fall nicht überrascht. Im Interview mit Linth24 sagt er, wie es nun weitergeht.
Herr Remek, hat es Sie überrascht, dass am Sonntag noch keine Wahl zustande gekommen ist?
Nein. Für den ersten Wahlgang gilt das absolute Mehr. Da es keinen offiziellen Wahlvorschlag gab und auch kurzfristig niemand kommuniziert hat, dass er sich zur Wahl stellt, war es zu erwarten, dass niemand das absolute Mehr erreicht.
Für das Amt hat niemand kandidiert. Wie erklären Sie sich das?
Das ist schwierig zu beurteilen. Die beiden Ortsparteien - die Mitte und die SVP - haben grosse Bemühung unternommen, eine Kandidatin oder einen Kandidaten zu finden und viele Personen persönlich angesprochen. Ich gehe davon aus, dass jede angesprochene Person ihre eigenen Beweggründe hatte.
Ist nach Ihrem Dafürhalten die Unlust zu kandidieren ein Amler Problem oder sehe Sie da grössere Zusammenhänge?
Ich denke «Unlust» ist das falsche Wort. Sicherlich ist es so, dass sich nicht jede oder jeder für ein öffentliches Amt interessiert. Bei Personen, die sich grundsätzlich interessieren würden, stellt sich dann aber zusätzlich die Frage, ob die Übernahme eines solchen Amtes mit dem Beruf oder Privatleben vereinbar ist.
Das Problem, dass es zunehmend schwieriger wird, Kandidaten für ein solches Amt zu finden, stellt sich nicht nur in Amden, sondern grundsätzlich in allen Gemeinden. Einwohnerstärkere Gemeinden haben hier allerdings gegenüber kleinen Gemeinden den Vorteil, dass ein grösserer Pool an möglichen Kandidaten besteht.
In Gemeinden mit einer kleinen Verwaltung ist es zudem oftmals so, dass Mitglieder des Rates verwaltungsnahe Aufgaben oder die Leitung von Projekten übernehmen müssen, was bei der Suche von Kandidaten je nach Motivation der Kandidaten entweder ein Vorteil oder aber auch ein Nachteil sein kann.