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30.09.2023

Esther Friedli: «Die Probleme an den Wurzeln packen»

Esther Friedli, SVP-Ständerätin: «Als Geschäftsführerin unseres Toggenburger Landgasthauses bin ich jeden Tag nah bei den Menschen und begegne ihnen auf Augenhöhe.»
Esther Friedli, SVP-Ständerätin: «Als Geschäftsführerin unseres Toggenburger Landgasthauses bin ich jeden Tag nah bei den Menschen und begegne ihnen auf Augenhöhe.» Bild: www.esther-friedli.ch
Esther Friedli (SVP) tritt als Bisherige im Ständerat wieder an. Ihr liegen die Infrastrukturprojekte, die Gesundheit, die Bildung und ein bürgerfreundlicher Staat am Herzen.

Frau Friedli, fühlen Sie sich wohl im Ständerat?

Ja, sehr. Meine breitgefächerte Erfahrung in der Politik und in der Wirtschaft sowie meine Vernetzung ermöglichen es mir, Probleme an den Wurzeln zu packen und pragmatische Lösungen zu finden. Ich stehe für eine bürgernahe Politik und arbeite gerne an Lösungen und sinnvollen Kompromissen mit. Dies mit klarer Haltung, sach- und lösungsorientiert.

«Beni Würth und ich ergänzen uns bestens.»
Esther Friedli

Was motiviert Sie?

Ich nehme die Sorgen und Ängste der Menschen in unserem Kanton ernst und setze mich als Ständerätin für sie ein. Dabei ergänzen sich Ständerat Beni Würth, der viel Erfahrung aus dem urbanen Umfeld mitbringt, und ich, mit stärkerem Bezug zum ländlichen Raum, bestens.

Auf Ihrer Webseite heisst es, sie seien «bodenständig und bürgernah». Sind Sie das wirklich?

Davon bin ich überzeugt. Als Geschäftsführerin unseres Toggenburger Landgasthauses bin ich jeden Tag nah bei den Menschen und begegne ihnen auf Augenhöhe. So halte ich es auch als Ständerätin. Der Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern ist mir wichtig.   

Haben Sie im Ständerat schon etwas für die Ostschweiz bewegen können?

Ja, natürlich. Projekte, die für die Ostschweiz wichtig sind, habe ich reaktiviert und beschleunigt.

Konkret was?

Es gibt verschiedene Projekte. Das erste betrifft den Bau der dritten Rosenbergtunnelröhre und der neue Autobahnanschluss des Güterbahnhofs in der Stadt St. Gallen. Das Parlament hat die Bundesmittel in der Herbstsession verabschiedet. Ich habe dazu auch im Rat gesprochen. Dieses Projekt bringt mehr Sicherheit und entlastet Strassen und Quartiere in der Stadt stark.

«Es ist wichtig, dass die Rheintaler Gemeinden entlastet werden.»
Esther Friedli

Ein weiteres grosses Ostschweizer Strassenprojekt ist die Autobahnverbindung A1 mit dem Vorarlbergischen – der S18.

Richtig. Es ist wichtig, dass die Rheintaler Gemeinden endlich entlastet werden und dort der Verkehr wieder fliessen kann. Beim Kontakt mit Österreich konnte ich auf die Unterstützung von Bundesrat Albert Rösti zählen. Dasselbe gilt für den Ausbau der Bahnstrecke Zürich-München, die Beni Würth und ich zusammen forcieren und aufs Tapet der deutschen und bayrischen Behörden bringen. Denn der ÖV ist genauso wichtig wie der vernünftige Ausbau der Strassennetze.

Gibt es weitere Projekte, die Ihnen am Herzen liegen?

Selbstverständlich die Landwirtschaft, da bin ich an verschiedenen Themen dran. Aufgrund von Rückmeldungen aus der Bevölkerung habe ich ein Treffen zwischen der Kantons- und Bundesverwaltung organisiert. Es ging konkret um eine Beschleunigung von landwirtschaftlichen Bewilligungen. Es gilt, Prozesse zu klären und bürokratische Hürden abzubauen. Dazu möchte ich einen mir wichtigen Beitrag leisten, sodass Bauernfamilien, wo nötig, ihre Ställe erneuern können.

Als Gastro-Unternehmerin muss Bürokratie für Sie «ein Graus» sein.

Das ist etwas hart gesagt. Aber der Abbau von Bürokratie wird immer wichtiger. Das Gewerbe braucht rasche Bewilligungen und eine bürgerfreundliche Verwaltung. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, die Bürokratie in Bund und Kanton zu verringern. In diesem Bereich gibt es bei der Landwirtschaft, im Gewerbe und beim Ausbau der Erneuerbaren Energien viel zu tun.

«Bildung und die Grossbaustelle Gesundheit liegen mir am Herzen.»
Esther Friedli

Für was wollen sie sich in Zukunft einsetzen?

Die Infrastrukturprojekte unseres Kantons und der Schweiz werde ich weiterhin intensiv begleiten – sei es für den öffentlichen Verkehr, aber auch bei den Strassen. Wichtige Anliegen sind mir aber auch Gesundheit und Bildung. Ich bin Mitglied der Gesundheitskommission des Ständerates. Wir müssen in der «Grossbaustelle» Gesundheitswesen überparteilich Lösungen finden, damit die Kosten nicht weiterwachsen. Auch die Berufsbildung will ich stärken. Wenn wir auch in Zukunft Fachkräfte wollen, liegt hier eines unserer Erfolgsrezepte.

Esther Friedli: «Ich setze mich ein...

  • für die Anliegen aller St. Gallerinnen und St. Galler – von Stadt und Land;
  • für einen selbstbewussten Kanton St.Gallen, der seine Anliegen in Bundesbern einbringt. Dies insbesondere bei Infrastrukturprojekten in den Bereichen Strasse, öffentlicher Verkehr, Bildung und Energie;
  • für eine wertebasierte Politik, die die Menschen und ihre Familien ins Zentrum stellt und ihnen die Freiheit gibt, ihr Leben selbst zu gestalten;
  • für eine zukunftsorientierte Politik, welche den Unternehmen gute Rahmenbedingungen ermöglicht und sie entlastet. So werden Arbeitsplätze geschaffen und Innovationen gefördert;
  • für eine bedürfnisorientierte Politik, die eine sichere Versorgung mit genügend einheimischen Nahrungsmitteln und Strom gewährleistet;
  • für einen starken Wirtschafts-, Bildungs- und Innovationsplatz St.Gallen;
  • für eine Ostschweizer Zusammenarbeit, um die Interessen der ganzen Region zu stärken;
  • für eine Politik, die die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger wie auch unseres Landes stärkt;
  • für eine bürgernahe Politik, welche Anliegen der Bürgerinnen und Bürger ernst nimmt und umsetzt.»
Jürg Grau, Portal24