Am Wochenende vom 19. und 20. August werden im Maderanertal viele verborgene Talente entdeckt. Ein Domo-Reisebus bringt am Samstag als Bahnersatz 16 unternehmungslustige Sport Fit Frauen von Uznach bis Biberbrugg.
Dann geht es per Zug und Postauto weiter und in zügiger Fahrt durch enge Kurve nach Bristen hinauf. Uii, nur nicht in die Tiefe und auf den Gegenverkehr blicken! Bei Kafi mit Gipfeli kommt der Puls wieder herunter. Eine Sport Fit Frau beweist mit Charme ihr Können als Aushilfsserviererin.
Kasten-Seilbähnli und malerischer Golzernsee
Willkommen im urchigen Urnerland. Ein luftiges Kasten-Seilbähnli führt jeweils vier Frauen mit Rucksack zum Weiler Waldiberg hoch. Der Wappen-Stier flattert vor alten Speichern und gmögigen Ferienhäuschen.
Zunächst führt der Höhenweg durch steile Bergwiesen, später im Auf und Ab durch den Wald. Manch ein verzückter Blick fällt auf die prächtige Aussicht, manch ein ängstlicher auf das stotzige Gelände. Heikle Passagen sind mit Seil gesichert. Die Wanderleiterinnen haben alles bestens auskundschaftet. «Halt im Nebel», witzeln sie. Der malerische Golzernsee lädt zum Picknick und zum erfrischenden Bad. Die Singrunde wird aber schnell abgebrochen, nachdem jemand die Turnerinnen – ungeachtet der Singtalente – für einen Kirchenchor hält.
Der Nachmittag klingt bei Glacé und Kartenspiel aus. Dank milder Temperaturen auf 1'400 Meter oben lässt sich sogar draussen essen. Theater-Begabung und ungeahnte Phantasien blitzen dann beim pantomimischen Begrifferaten auf. Wie sonst könnten ausgeklügelte Wortkreationen wie «Ei des Kolumbus» in Kürze enträtselt werden? Ein paar Übermütige spazieren nach dem Eindunkeln nochmals zum See und versuchen den trotz Campingverbot anwesenden Zeltlern mit gespenstischem «Oooouuuuhhhh…» Furcht einzujagen. Vergeblich. Das schafft selbst die Uzner Hobbypolizistin mit ihrem Mahnruf in die Dunkelheit nicht. Zu verräterisch ist das Frauen-Gelächter.
Windgällenhütte mit grossartigem Panorama
Die gemeinsame Nacht im grossen Schlafraum verläuft erstaunlich ruhig. Vom angesagten Schnarchen ist kaum etwas zu hören. Am Morgen finden sämtliche Socken und T-Shirts, Zahnbürsten und Wanderstöcke wieder zurück zur Eigentümerin.
Nach dem Frühstück geht es hoch bis zur Windgällenhütte auf über 2'000 Metern. Ein grandioses Panorama wartet mit Gross Windgällen, Hüfigletscher, Tödi, Düssistock und vielen mehr. Am Picknickplatz macht sich ein vorlautes Rind an einer Bluse zu schaffen, nimmt aber beim gezückten Wanderstock der unerschrockenen Kuh-Expertin rückwärts im Höllentempo Reissaus.