Faktenblatt
Kantonale Volksinitiative „Für eine sichere stationäre Notfallversorgung in allen Regionen im Kanton St.Gallen“
1. Ausgangslage:
Mai 2018: Veröffentlichung Grobkonzept des Verwaltungsrates (VR) der Spitalverbunde.
Feststellungen: Gegenwärtige 9-Standort-Struktur (KSSG, Altstätten, Flawil, Rorschach, Wil, Wattwil, Grabs, Uznach, Walenstadt) ist nicht nachhaltig, da
- Zunehmende Spezialisierung der medizinischen Leistungserbringung und damit verbundene Schwierigkeiten, das medizinische Angebot überall in seiner Breite 24/7 und dezentral in der geforderten Qualität und Sicherheit anbieten zu können
- demografische Entwicklung: Zunahme Multimorbidität, chronische Erkrankungen
- Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Fachkräften sowie hohe Personalkosten für einen
durchgehenden Betrieb
- strukturelles Defizit von jährlich ca. CHF 70 Mio. bei Eigentümervorgabe von 10% EBITDAMarge
2. Favorisierter Lösungsvorschlag des Verwaltungsrats der Spitalverbunde
4-Standort-Strategie
Die stationäre, umfassende medizinische Grundversorgung im Kanton soll an den Standorten St.Gallen, Grabs, Uznach und Wil konzentriert werden.
Das medizinische Leistungsangebot an den Standorten Flawil, Rorschach, Wattwil, Altstätten und Walenstadt soll im Rahmen von Gesundheitszentren gewährleistet werden, welche die ambulante Gesundheitsversorgung übernehmen sollen. Dies in Zusammenarbeit mit bestehenden Anbietern, wie z. B. Hausärzten, einschliesslich für den Notfallbereich. Schwerere Notfälle werden durch den Rettungsdienst erstversorgt und nach St.Gallen, Grabs, Uznach, Wil oder in einen anderen Kanton transportiert.
3. Alternative SVP: Kantonale Volksinitiative «Für eine sichere stationäre Notfallversorgung in allen Regionen im Kanton St.Gallen»
Eine umfassende Notfallversorgung wird weiterhin auch an den Standorten angeboten, die zu Gesundheitszentren umfunktioniert werden. Dazu gehört eine minimale Bettenabteilung für Notfallpatienten, die einen kurzfristigen, stationären Aufenthalt benötigen. Die Initiative beschränkt sich auf die klinische Notfallversorgung und lässt bewusst offen, welche anderen medizinischen Leistungen und in welcher Form an diesen Standorten verfügbar sein sollen.