Obwohl der Kantonsrat die Klimafonds-Initiative ablehnt und dafür dem abgeänderten Gegenvorschlag den Vorzug gab, will sich die SP aus Überzeugung für die Weiterführung der Initiative einsetzen. Ebenso ist sie mit dem Entscheid zum Universitätsgesetz unzufrieden. Positiv verliefen jedoch die Wahlen.
SP hält trotz Nein an Klimafonds-Initiative fest
Nachdem bereits die Regierung die Klimafonds-Initiative abgelehnt hatte, tat dies in der Sommersession auch der Kantonsrat, nahm aber den Gegenvorschlag der Regierung an. Mit dem Gegenvorschlag stehen deutlich weniger Mittel zur Verfügung als von der Initiative gefordert.
SP will Klimafonds-Initiative aufrechterhalten
Die SP lädt das Initiativkomitee zu einer Sitzung ein und wird dort beantragen, dass die Initiative aufrechterhalten wird. Der Gegenvorschlag geht viel zu wenig weit. Die Streichung der spezifischen erneuerbaren Energien, die mit den Geldern gefördert werden sollen, ist ungünstig. Denn Investitionen in Photovoltaik, Windkraft und Biomasse sind der effizienteste Weg, die erneuerbare Energieproduktion in St.Gallen zu steigern.
Die Zustimmung zum Antrag der vorberatenden Kommission bringt auch die Förderung der Wasserkraft wieder zur Diskussion, obwohl die Regierung bereits mehrfach darauf hingewiesen hat, dass im Kanton St.Gallen nur ein sehr kleines Potenzial für neue Wasserkraftanlagen besteht. Zumal durch immer heissere Sommer sowie schneearme Winter die Trockenheit stetig zunimmt.
Für die SP ist klar, dass die Initiative der richtige Weg ist, St.Gallen klimaneutral zu machen und diesen Wandel sozialverträglich zu gestalten. Ein klimagerechtes Leben darf nicht vom Portemonnaie abhängig sein. Die SP ist aufgrund der guten Sammelzeit und der vielen Unterschriften in kurzer Zeit überzeugt, dass die Initiative an der Urne gute Chancen hat. Sie freut sich ausserdem, dass Grüne und GLP die Initiative im Kantonsrat unterstützt haben und hofft auf die weitere Unterstützung im Abstimmungskampf.
Erfreuliche Wahlen in Kantonsgericht und Verwaltungsrekurskommission
Erfreulich verliefen für die SP die Wahlen der beiden von der SP-Fraktion vorgeschlagenen Kandidaten als nebenamtliche Mitglieder in das Kantonsgericht bzw. in die Verwaltungsrekurskommission. In das Kantonsgericht wurde für die Amtsdauer 2023/2029 Dr. iur. Christoph Reut gewählt, in die Verwaltungsrekurskommission MLaw RA Patrick Hobi, ebenfalls für die Amtsdauer 2023/2029. Die SP gratuliert herzlich zur Wahl.
Keine faire Verteilung der Kosten
Die während eines Jahres erlassenen Mindestbeiträge aus Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung werden proportional auf die Gemeinden verteilt. Und zwar nach Anzahl der in der Gemeinde wohnhaften Sozialhilfebeziehenden. Dies bedeutet eine enorme Mehrbelastung vor allem für die Städte, die ohnehin schon unter ungedeckten Zentrumslasten leiden.
Ein entsprechender Antrag von St.Gallens Stadtpräsidentin Maria Pappa, die Kosten nach der ständigen Wohnbevölkerung der Gemeinde an der Wohnbevölkerung des gesamten Kantons aufzuteilen, wurde vom Kantonsrat abgelehnt. Die SP bedauert dies sehr.
Universitätsgesetz – leider keine Stärkung des Mittelbaus
Auch die Diskussionen und Abstimmungen zur Totalrevision des Universitätsgesetzes verliefen aus Sicht der SP nicht zufriedenstellend. Gleich mehrere Anträge, die aus Sicht der SP ein modernes Universitätsgesetz ausgemacht hätten oder in Zukunft institutionellen Problemen entgegenwirken könnten, wurden abgelehnt. So zum Beispiel Anträge zur Stärkung des Mittelbaus, die Möglichkeit, die Aufgabe der RektorIn im Co-Rektorat auszuüben sowie der Antrag ausdrücklich festzuhalten, dass die Zusammenarbeit mit anderen in- und ausländischen Institutionen und Organisationen unter Berücksichtigung der Menschenrechte gepflegt wird.
Erfreut ist die SP, dass der Passus, dass sich die Universität für die Chancengerechtigkeit und die Beseitigung von Diskriminierung einsetzt, entgegen dem Antrag der vorberatenden Kommission aufgenommen wurde.
SP-Fraktion Kantonsrat St.Gallen