Home Region Sport Schweiz/Ausland Rubriken Agenda
Rubriken
03.06.2023
03.06.2023 07:37 Uhr

Den Bienen geht es besser

Bild: BienenSchweiz
In diesem Jahr haben die Bienen den Winter besser überstanden, als vor einem Jahr.

Die jährliche Umfrage von apisuisse zusammen mit dem Zentrum für Bienenforschung zeigt nun, dass die Honigbienen diese kritische Phase besser überstanden haben als im Vorjahr. Aus der Umfrage geht hervor, dass 15% der im Herbst 2022 eingewinterten Bienenvölker den Winter 2022/2023 nicht überlebt haben. Dies ist eine deutliche Verbesserung zum Winter 2021/2022, als über ein Fünftel der Bienenvölker eingegangen ist. Somit sind die Winterverluste wieder auf dem Niveau der Vorjahre.

Hinzu kommen die Verluste vor dem Einwintern zwischen August und Oktober. Diese betragen 6.5% und sind ähnlich wie im Vorjahr (6.7%). In etwa gleich wie im Vorjahr ist die Zahl der Völker, die den Winter zwar überlebt haben, aber zu schwach sind, um sich zu einem starken Volk zu entwickeln (rund 11 %). Das ergibt in der Summe 32.5% Völkerverluste. Das heisst, eines von drei Völkern ist zwischen dem Spätsommer 2022 und dem Frühjahr 2023 gestorben oder konnten keine lebensfähige Grösse entwickeln (Vorjahr 39.1%). 

Starke regionale Unterschiede

Ein Grund für die positive Kehrtwende dürfte das für Bienen optimale warme Wetter im Jahr 2022 sein. Dies bot den Bienen – anders als das nasskalte Wetter im Jahr 2021 – genug Möglichkeiten, Pollen und Nektar zu sammeln und sich so zu vitalen Völkern zu entwickeln. 

Wie in den Vorjahren gibt es bei den Winterverlusten (Verluste zwischen Herbst 2022 und Frühjahr 2023) teils starke regionale Unterschiede. Die Grossregion1 Mittelland (Kantone BE, FR, SO, NE, JU) verzeichnete mit 10.8% die geringsten Verluste. Die höchsten Verluste zeigten sich in der Zentralschweiz (LU, UR, SZ, OW, NW, ZG) mit 19.5%, dem Tessin mit 18.5% und der Nordwestschweiz mit 17.5% (BS, BL, AG). Mit 15.1% sind die Verluste in der Région lémanique (VS, VD, GE) nahe beim schweizweiten Durchschnitt. Ähnliche Werte verzeichnet auch die Ostschweiz (GL, SH, AR, AI, SG, GR, TG) mit 16.0% und Zürich mit 16.7%. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Situation in allen Regionen deutlich verbessert. Nur in der Zentralschweiz bleiben die Verluste auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Die Verluste in Liechtenstein betragen 4.2%. Die Zahl muss aber mit Vorsicht genossen werden, da nur 10 Bienenstände an der Umfrage beteiligt waren.

Brauchen vielfältiges Blütenangebot

An der Online-Umfrage nahmen rund 1451 Imkerinnen und Imker mit insgesamt 1711 Bienenständen und 23'765 Bienenvölkern teil. Die Umfrage wird von apisuisse in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Bienenforschung, Agroscope, durchgeführt. 

Alle Bienenarten, sowohl Honig- als auch Wildbienen, brauchen für ihre Entwicklung ein vielfältiges Blütenangebot, das ihnen über die ganze Saison Nektar und Pollen liefert. Nur so können sie ihre Brut versorgen und sich optimal auf den Winter vorbereiten. Nach der prächtigen Frühlingsblüte sieht das Nahrungsangebot im Sommer jedoch karg aus. Um die Situation zu verbessern, hat BienenSchweiz eine Blühflächenoffensive gestartet. Rund eine halbe Million Quadratmeter Blühflächen warten nun auf Blühpatinnen und Blühpaten, die das grosse Aufblühen finanziell unterstützen. Weitere Informationen sind zu finden unter: www.bienen.ch/bluehflaechen 

Sarah Grossenbacher Immkerverband, Bienen Schweiz