Schillernde Neonschilder, zu einer Gesamtinstallation gruppiert, hintersinnige Gemälde und ein immerfort im Kreis rollender Zug: Mit seinen neuen Arbeiten befragt Renggli die Formung und Beeinflussung von Hoffnungen und Wünschen.
Es surrt und rollt: Kleine, bunt beschriftete Güterwagons bahnen sich einen Weg durch das weiträumige Obergeschoss des Kunst(Zeug)Haus. Die eigens für das Museum geschaffene Installation von David Renggli fordert heraus, die Schriften auf den Wagons zu entziffern. Wortspiele und kurze, prägnante Poesien entführen in die Welt der Sprache und Träume. In einem anderen Raumbereich zeigt der Zürcher Künstler Gemälde und Leuchtschilder. Es flimmert wie auf einem Jahrmarkt, der alles verspricht. Der Künstler lädt ein, über persönliche Wünsche und deren Hintergründe und Herkunft zu sinnieren.
Von Tigern und kleinen Jungen
Die Thematik menschlicher Sehnsüchte und Erwartungen thematisiert Renggli auch in den so genannten SUVBildern, die noch nie in musealem Kontext gezeigt wurden. Augenzwinkernd setzt er sich darin mit den oft unnötig grossen Fahrzeugen auseinander, mit welchen sich Menschen schmücken und die mit ihrer Unförmigkeit Strassen und öffentliche Plätze belegen. Renggli widmet sich dabei insbesondere den subtilen begrifflichen Zuschreibungen und Sehnsuchtsbestimmungen, welche die Hersteller den Fahrzeugen mit auf den Weg geben.
So wirbt Porsche beispielsweise mit dem Namen «Macan» und verweist stolz auf die Übersetzung «Tiger» aus dem Javanischen, wobei die Schottisch-Gälische Bezeichnung für «Kleiner Junge» dabei verschwiegen wird – soll das Automobil doch Begehrlichkeit wecken und mit Kraft, Wildheit und Exotik verbunden werden.