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Rapperswil-Jona
15.05.2023
15.05.2023 07:13 Uhr

Gut besuchte Wasser-GV

Verwaltungsrat Wasserversorgung RJ, v.l.n.r.: Reto Wolfisberg (Vizepräsident/Finanzen), Nicole Gierer (Recht/Verträge), Boris Meier (Vertreter Stadt), Christoph Lehmann (Präsident), Patrick Rieben (Aktuar/Immobilien), Roland Högger (Umwelt/Qualität/Nachhaltigkeit), Guido Helbling (Bau).
Verwaltungsrat Wasserversorgung RJ, v.l.n.r.: Reto Wolfisberg (Vizepräsident/Finanzen), Nicole Gierer (Recht/Verträge), Boris Meier (Vertreter Stadt), Christoph Lehmann (Präsident), Patrick Rieben (Aktuar/Immobilien), Roland Högger (Umwelt/Qualität/Nachhaltigkeit), Guido Helbling (Bau). Bild: zVfg
Die Wasserversorgung Rapperswil-Jona, eine nicht gewinnorientierte Genossenschaft, informierte an ihrer Jahresversammlung.

Die Wasserversorgung hat zum Ziel, die Versorgung der Stadt Rapperswil-Jona mit Trink-, Brauch- und Löschwasser in bester Qualität und genügender Menge und Druck zu gewährleisten. Die als Genossenschaft organisierte Wasserversorgung ist nicht gewinnorientiert und zählt 581 Mitglieder.

Angespannte Versorgungslage

Mit den vier Pumpwerken Grünfeld, Busskirch, Tägernau und Hanfländer werden normalerweise 80 Prozent des Wasserverbrauchs der Gemeinde gefördert. 15 Prozent ist aufbereitetes Seewasser von der Gruppenversorgung Zürcher Oberland. Nun liegt aber das grösste Pumpwerk für Grundwasser im Grünfeld brach, wie Wasserversorgungs-Präsident Christoph Lehmann an der GV ausführte. Deshalb müsse zurzeit rund 80 Prozent aus Seewasser gewonnen werden. Dies verursache höhere Kosten. Ausserdem werde das aufbereitete Seewasser über eine einzige Leitung ins Netz zugeführt. Bei einem Ausfall wäre die Situation höchst bedrohlich.

Streitpunkt Grünfeld

Gemäss Genossenschafts-Präsident Lehmann begründet sich der Unterbruch im Grünfeld auf Probleme mit der benachbarten Tennishalle Grünfeld. Mit dessen Eigentümer konnte bisher noch keine befriedigende Lösung gefunden werden. Streitpunkt ist die für das Tennis- und Sportcenter Grünfeld gewünschte Verlängerung des Baurechts.

Gefährdete Vision

Von Seiten Wasser-Genossenschaft bestand offenbar die Vision, dass bis 2057 ein neuer Standort für die Sportanlagen im Grünfeld gefunden werden müssten. Diese Vision wird aber von der Tenniscenter-Gesellschaft abgelehnt und dürfte nach heutiger Erkenntnis schwierig zu realisieren sein.  

VR-Präsident Christoph Lehmann erläuterte die allgemeine Situation vor den Genossenschaftern Bild: Hans Peter Rathgeb

Ein Tag bei der Wasserversorgung

Nach Präsident Christoph Lehmann orientierte Geschäftsführer Martin Kurt über das operative Geschäft. Er vermittelte den anwesenden 170 Genossenschaftern und einige Gästen einen Tagesablauf bei der Wasserversorgung. Zwischen 6 und 7 Uhr werden die Wasserstände kontrolliert. Dann findet ein Rapport statt.Sollte irgendwo verunreinigtes Wasser aus der Leitung strömen, wird sofort darauf reagiert, und kontrolliert, woher die Probleme rühren. Meistens liege der Grund jedoch bei alten Leitungen und nicht bei der Wasserzufuhr.

Feuerwehr als Partner

Insgesamt arbeiten 10 Personen bei der Wasserversorgung, davon drei als Brunnenmeister. Wichtige Partner sind auch die Feuerwehr, die bei einem Brandfall natürlich viel Wasser benötigen, die Stadt und der Kanton, sowie das EWJR. Ein Pikettdienst für eventuelle Notfälle ist während 7 Tagen und 24 Stunden verfügbar.

Geschäftsführer Martin Kurt berichtete über die täglichen Aufgaben der Wasserversorgung. Bild: Hans Peter Rathgeb

Wasserpreis immer noch günstig

Ein Kubikmeter Wasser kostete früher 60 Rappen und wurde kürzlich auf einen Franken erhöht. Dennoch liegt dieser Preis im Vergleich zu anderen Orten im niedrigen Bereich. Der Verbrauch liegt durchschnittlich bei 70 Kubikmeter pro Person und Jahr. Ein Viertel des Aufschlags ging verloren durch die unglückliche Situation im Grünfeld.

Eine Million Verlust

Die Jahresrechnung der Wasserversorgung zeigt, dass bei einem Nettoerlös von 6’07 Mio. ein Verlust von 1,075 Millionen Franken verkraftet werden muss. Dieser kann aus den Reserven gedeckt werden. Dennoch konnte den Genossenschaftern eine Rendite von 2,5 Prozent ausbezahlt werden. Finanzchef Reto Wolfisberg betonte, dass aber eine langfristige und ausgewogene Kostendeckung notwendig sei, weshalb wohl weitere Gebührenerhöhungen unumgänglich seien. Dafür müsse die Stadt jedoch das Wasserreglement anpassen. 

Im Anschluss an die Versammlung wurden alle Anwesenden zu einem feinen Nachtessen aus der Küche des Katholischen Kirchgemeindehauses in Jona eingeladen.

170 Genossenschafter und einige Gäste besuchten die Jahresversammlung der Wasserversorgung. Bild: Hans Peter Rathgeb
Hans Peter Rathgeb, freier Mitarbeiter Linth24