Seit Februar 2022 ist die Baustelle für das Grundwasserpumpwerk im Joner Grünfeld stillgelegt. Weil vom nebenliegenden Tennis-Center eine Einsprache einging. Danach hat das St. Galler Verwaltungsgericht den Bau im Februar 2022 gestoppt.
Vor Publikation zu diesem Fall haben wir von Linth24 den geplanten Artikel dem Anwaltsbüro Locher, Kobler, Stadtelmann zur Prüfung zugestellt. Es betreut den Rechtsfall für die Sportcenter Grünfeld AG.
Leutenegger nicht im Ausstand?
In dieser ersten Fassung des Artikels schrieben wir, Stadtpräsident Martin Stöckling sei im Dossier Wasser Grünfeld im Ausstand. Das Anwaltsbüro ergänzte dazu, auch Bauchef Christian Leutenegger sei im Ausstand.
An der gestrigen Informations-Sitzung zur Bürgerversammlung vom 1. Juni 2023 führte Bauchef Leutenegger aus, er sei nicht im Ausstand.
Leutenegger doch im Ausstand
Die Realität aber ist etwas anders: Bauchef Leutenegger hat das Dossier Grundwasserpumpwerk Grünfeld im September 2022 an Stadtrat-Vizepräsident Kurt Kälin übergeben.
Kälin schrieb am 7. Oktober 2022 an Peter Merkli vom Sportcenter Grünfeld unter dem offiziellen Stadtrats-Absender: «Lieber Peter. Ich habe heute mit Christian (Leutenegger Anm. Red.) gesprochen. Wir wollen den Verhandlungsprozess aufnehmen. Ich werde mich nächste Woche bei dir telefonisch melden. Mache mir noch konkrete Gedanken, wie ich das weitere Vorgehen sehe. Schöns Weekend, Gruss Kurt.»
Kälin im Lead
Damit ist klar: Jetzt war Kälin im Lead. Am 10. Oktober 2022 lehnte der Stadtrat dann noch – ohne Grundangabe – einen Einigungsvorschlag von Peter Merkli ab.
Danach hörte Sportcenter-Chef Merkli aus dem Stadthaus nichts mehr. Seit 7 Monaten. Und das, obwohl es um hohe Kosten beim Wasserwerk und um eine mögliche Frischwassernot in der Stadt geht. Man staunt!
Verantwortung übernehmen
Der fallführende Rechtsanwalt schreibt dazu heute Morgen an Linth24: «Es darf erwartet werden, dass sich seitens der Stadt der zuständige Stadtrat für die Lösung dieses seit 15 Monaten schwelenden Konflikts mit Baustopp für das Grundwasserpumpwerk verantwortlich fühlt und beidseitig akzeptable Lösungen vorschlägt, die weitere Verfahrensschritte entbehrlich machen.»