Bis am 26. April führt die St. Galler Regierung vier Dialog-Veranstaltungen im Kanton durch. Am Donnerstagabend informierten Regierungsrätin Susanne Hartmann, Vorsteherin Bau- und Umweltdepartement, mit weiteren Behördenvertretern und Fachpersonen in der Aula OST und beantworteten Fragen.
Moderation statt Dialog
Der Anlass aus Information und Beantwortung von Fragen verdiente aus Sicht des zahlreichen und in der Materie gut bewandten Publikums das Prädikat «Dialog» nicht. Dialog wäre eine «…zwischen zwei oder mehreren Personen geführte Rede und Gegenrede.» Die Besucher der Veranstaltung kamen nur am Rande in den Genuss einer lebendig geführten Diskussion. Die inhaltliche Annäherung von Befürwortern und Gegnern von Windkraftanlagen war marginal. Dass es um eine Informationsveranstaltung ging, zeigten auch die Diskussionsregeln. Gleich zu Beginn kritisierten Interessenvertreter der Bevölkerung aus Schänis den Durchführungsort der Veranstaltung. Auf die Frage, weshalb man diesen Abend nicht in einem der geplanten Standorte durchführe, lautete die Antwort von Regierungsrätin Hartmann: «Wir suchten eine Lokalität die Platz bietet. Einen neutralen Ort.» Die Reaktionen reichten von Gelächter bis offenem Unmut.
An den Anliegen der Betroffenen vorbeigeredet
An fünf verschiedenen Stationen informierten Behörden und Experten über Richtpläne, Machbarkeitsstudien, Gesetze, Strategien, Vorgaben des Bundes, Eignungsgebiete, Grundlagen, Herausforderungen und Chancen, sowie Vorhaben in anderen Kantonen. In der ganzen Flut technischer, juristischer, politischer und energierelevanter Inhalte ging eines unter: die Anliegen der durch einen Windpark betroffenen Bevölkerung. Die anonyme Umfrage zu Beginn des Abends zeigte denn auch ein deutliches Bild. Die kritischen Voten waren mehr als doppelt so hoch wie diejenigen, welche die Nutzung der Windkraft im Kanton St. Gallen als sinnvoll erachten.