Draussen wird es wärmer und die Tage werden länger. Dies motiviert viele Menschen sich in der Freizeit draussen zu bewegen. «Joggen, Wandern und Spazieren sind längst ein beliebter Volksport, denn Bewegung ist grundsätzlich gesund und verlängert die Lebenserwartung», weiss Erwin von Moos, Freizeitexperte der Suva. Trotzdem braucht es nicht viel und ein Stolperer führt zum Sturz, eine Verletzung - oft auch mit Arbeitsausfall - ist die Folge.
Mehr als zwei Drittel sind Stolper- und Sturzunfälle
In den vergangenen zehn Jahren haben Unfälle beim Joggen, Wandern und Spazieren kontinuierlich zugenommen. Im Jahr 2011 waren es knapp 30 000 Unfälle. Aktuell sind es durchschnittlich bereits über 40 000 Unfälle pro Jahr. Tendenz steigend. Dies entspricht ungefähr der Einwohnerzahl von Neuenburg. Rund 25 000 (70 Prozent) sind Stolper- und Sturzunfälle.
Von April bis August steigen die Unfälle jeweils an, danach sinken sie wieder. Die Zunahme gestaltet sich überproportional zum Bevölkerungswachstum. Von Moos bestätigt: «Outdooraktivitäten sind im Trend und Corona hat dies noch verstärkt. Das sieht man auch an den gestiegenen Unfallzahlen.»
Frauen stolpern und stürzen ab 45 Jahren häufiger als Männer
Auffallend ist, dass bei Frauen ab 45 Jahren die Unfälle durch Stolpern und Stürzen beim Joggen, Wandern und Spazieren anteilsmässig zunehmen, bei den Männern ist dies nicht der Fall. Über 40 Prozent aller Verletzungen betreffen Unterschenkel, Knöchel und Fuss. Danach folgen Knieverletzungen. Am häufigsten kommt es zu Verstauchungen und Zerrungen sowie Muskel- und Sehnenverletzungen. Durchschnittlich fehlen die Verunfallten 18 Tage pro Unfall bei der Arbeit. Neben den eher leichten Verletzungen kommt es jährlich auch zu rund acht Todesfällen und 33 IV-Renten durch Stolper- und Sturzunfälle beim Joggen, Wandern oder Spazieren.