Grosse Veränderungen nach dem Krieg
1943 traten Kurt Schnyder und später auch sein Bruder Max ins elterliche Geschäft ein. Nach dem Krieg in den 50er-Jahren hatten die Leute grosse Lust auf Mode und schöne Kleider. Pariser Chic war gefragt. Schon bald nahm man eine Vergrösserung des Geschäfts in Angriff. Im November 1947 konnte die neue Abteilung für Damen -und Mädchenkonfektion eröffnet werden.
1958 wurde in Rapperswil das erste Hochhaus – das City-Haus gebaut. Schnyders mieteten sich dort mit der Herrenabteilung als Filiale ein. Max Schnyder (der Bruder von Kurt Schnyder) führte diese erfolgreich bis zu seinem Tode.
In den 60er-Jahren kam die Flower-Power-Bewegung und -Mode auf. Man hatte immer Kunden, berichtete der ehemalige Inhaber.
1970 entschlossen sich Karl und Ida Schnyder in ihr neu erstelltes Haus im Lenggis umzusiedeln und sich aus dem Geschäft zurückzuziehen. So wurde die 2. Etage frei. Nach Umbauarbeiten zog dort die Kinderabteilung unter dem Namen Pony-Shop ein. Mit Monika Dolder- Schnyder trat ein weiteres Mitglied der dritten Generation ins Geschäft ein.
Modernisierung und ein weiterer Generationenwechsel
Die Modernisierungen der vergangenen Jahre zahlen sich aus. Ein Lift für Kunden wurde eingebaut und der Laden aufgepeppt. Die Geschäfte liefen sehr gut. In dieser Zeit änderte sich auch die Mode radikal, Flower-Power, Miniröcke, junge Mode, zogen in die traditionellen Geschäfte ein.
1985 erfolgte der Eintritt von Heinz Schnyder ins Geschäft, wo er zusammen mit Kurt und Beatrice Schnyder für die Damenabteilung zuständig war. 1985 nahm das Projekt des neuen Keller-Ullmann-Warenhauses Gestalt an und Schnyder entschloss sich, den Umbau zusammen mit dem Warenhaus und der Glashalle Fäh zu realisieren. Diese Lösung spiegelt sich in der gemeinsamen Ladenpassage wider. Schnyder konnte so die Verkaufsfläche um gut 400 m2 erweitern.
In den 90er-Jahren wurde der Geschäftsgang des Detailhandels wegen globaler Krisen und neuen Marktteilnehmern schwieriger. Die Konkurrenz nahm stetig zu. Zinsen und Inflation waren hoch und die Kaufbereitschaft der Kundschaft schwand. Damals verabschiedete sich die zweite Generation aus dem Geschäft und ging in Pension. Der Verkauf des Geschäftes stand zur Diskussion.
1994 entschlossen sich Rudolf und Heidi Jenny-Schnyder, die Schwester von Heinz Schnyder, ins Geschäft einzusteigen und dieses wieder in Fahrt zu bringen. Es mussten schmerzhafte Abstriche gemacht werden, doch mit der Zeit erholte sich der Geschäftsgang und die Aussichten wurden wieder heller. Namhafte, führende Lieferanten wie Esprit, Mexx, Delmod eröffneten ihre ersten Shops-in-Shops bei Schnyder.
2006 übernahm die 4. Generation mit Roland und Debora Jenny nach ihrer Rückkehr aus London die Geschäfte. Das junge, dynamische Paar engagierte mit Leidenschaft. Ein Esprit-Shop im Albuville, das Modehaus Hess in Wädenswil, ein Cécil-Shop im Sonnenhof, ein Geschäftshaus in Wald, das Trendhouse in Hinwil und die Bossart Modehaus GmbH in Flawil kamen dazu.
Seit ein paar Jahren sind Jennys am redimensionieren. Man konzentriert sich auf die Hauptgeschäfte in Rapperswil, Hinwil und Wald. Doch Roland Jenny kann das innovative Investieren nicht ganz lassen. Er hat fünf möblierte Studios zum Mieten auf dem Dach der Schnyder AG in Rapperswil eingerichtet – die Schnyder’s Home. Diese können über Schnyder, Zürichsee Tourismus und Online-Plattformen gebucht werden.