Beim Gegenvorschlag zur Initiative «Ja zu gerechten Majorzwahlen – Schluss mit Parteipäckli» geht es im wesentlichen darum, dass die Stimmberechtigten nur noch einen einzigen vorgedruckten Wahlzettel erhalten, auf dem alle für eine Wahl vorgeschlagenenen Personen aufgeführt werden. Die Stimmberechtigten wählen die entsprechenden Personen, indem sie das bei jeder Person vorgedruckte Kästchen ankreuzen.
Bisher erhielten die Stimmberechtigten für eine Majorzwahl in Kanton, Bezirken und Gemeinden mehrere Wahlzettel mit den von Parteien oder anderen Gruppierungen vorgeschlagenen Personen. Dabei konnten Kandidierende unterschiedlicher Parteien auf dem gleichen Wahlzettel aufgeführt werden. Für eine gültige Stimmabgabe durfte jedoch nur ein Wahlzettel abgegeben werden, sodass viele Wahlzettel von den Stimmberechtigten handschriftlich ergänzt oder angepasst werden mussten.
SVP und FDP dagegen
Von Seiten der Befürworter – unter anderem die Mehrheit des Kantonsrats sowie die Mitte, die GLP und SP – wurde ins Feld geführt, dass mit einem einzigen Wahlzettel, auf dem alle vorgeschlagenen Personen aufgedruckt sind, der Stimmberechtigte sofort den Überblick über alle für eine Wahl zur Verfügung stehenden Personen erhält. Die Gegnerschaft – unter anderem die Minderheit des Kantosrates sowie die SVP und die FDP – argumentierte, dass das bisherige Wahlverfahren mit den Wahlzetteln der einzelnen Parteien oder Gruppierungen sei transparenter, da man auf einen Blick wisse, von wem die Vorschläge kommen.
Der Kantonsrat und der Regierungsrat empfahlen ein Ja zu dieser Vorlage.
Deutliches Ja
Überraschenderweise deckte eine grosse Mehrheit der Schwyzer Bevölkerung den Gegenvorschlag zur Majorzinitiative. Einzig die Gemeinden Muotathal, Unteriberg, Steinerberg und Riemenstalden sagten Nein. Die grösste Zustimmung gab in Ausserschwyz die Gemeinde Innerthal.
Die Vorlage tritt bereits auf die kommenden Ständeratswahlen im Herbst – am 22. Oktober – in Kraft.