Bushof wird verschoben
Der heutige Bushof verfügt über zu wenige Haltekanten, ist nicht benutzerfreundlich, nur zum Teil überdacht und vor allem nicht behindertengerecht. Fahrstudien haben gezeigt, dass er im Westen des Bahnhofsgebäudes mit zwei zusätzlichen Haltekanten kaum so angeordnet werden kann, dass er die Ansprüche an Komfort und Fahrplanzuverlässigkeit erfüllt. Er wird daher nach Osten in den Bereich der heutigen P&R-Anlage verschoben. Das hat Auswirkungen auf die Nutzung der Flächen vom Bahnübergang bis über den Güterschuppen hinaus. Wenn die Busse neu die Parkierfläche belegen, muss den Nutzungen auf der heutigen P&R-Anlage in Zukunft zu finden sind. Der Wettbewerb hat u.a. also aufzuzeigen:
- wie der Bushof zwischen Bahngeleisen und Kantonalbank angeordnet und ausgestaltet werden soll;
- wie die wegfallenden Parkplätze ersetzt werden, allenfalls nur teilweise;
- wo die übrigen Nutzungen wie Kiosk, Taxi, Toiletten bis hin zum Food Truck neu angeordnet werden;
- wie der Bahnhofsplatz ausgestaltet wird, damit er das Scharnierzwischen den geplanten Wohnüberbauungen Areal Streuli und Areal SBB West bilden kann.
Zuerst Ideen, dann ein Wettbewerb
Die Vertreter der SBB und der Gemeinderat sind sich einig, dass ein Wettbewerbsverfahren erst gestartet werden soll, wenn die Wahrscheinlichkeit gross ist, dass das Wettbewerbsergebnis auch umgesetzt werden kann.
Sie sind übereingekommen, dass vor der Ausschreibung des Wettbewerbsverfahrens die wichtigsten Fragen bzgl. Raumnutzungen, Kostentragung und Entschädigung oder Realersatz geklärt sein müssen. Damit in diesem Prozess keine Ideen unbeachtet bleiben, wird die Bevölkerung schon früh zur Mitwirkung eingeladen.
Weil die Parkierung über kurz oder lang auf die Südseite der Gleise verschoben werden wird, wird die Anbindung des öffentlichen Parkplatzes an der Benknerstrasse in den Wettbewerbsauftrag aufgenommen. Der Wettbewerbsperimeter umfasst daher die mit einer dicken roten Linie umfassten Bereiche, die optimal zu Fuss zu erreichen sein sollen (vgl. Plan oben).
Anforderungen an das Uzner Bahnhofgebiet
Der Gemeinderat und die SBB AG bringen in einer ersten Ideenrunde folgende Anforderungen an die Neugestaltung des Bushofs ein:
- a) Die Planung soll von Fassade bis Bahngleis erfolgen.
- b) Der Bushof soll möglichst nachhaltig und nach der Idee Null-Energie betrieben werden.
- c) Es soll ausserhalb des Busbetriebs möglichst wenige versiegelte Flächen geben, damit die Biodiversität Raum hat und die Beschattung ebenso natürlich erfolgen kann wie der Temperaturausgleich im Sommer.
- d) Das grüne Tor beim Bahnübergang soll möglichst gross und mit möglichst hohen Bäumen aus gestaltet werden (aber: je höher der Baum, desto mehr Abstand zu den Gleisen).
- e) Der Bushof soll begrünt werden und unterschiedliche Sitzgelegenheiten und einen Trinkbrunnen (auch für Hunde) aufweisen.
- f) Die Bedachungen sollen zusätzliche Nutzungen aufweisen – sei es oben wie allenfalls auch unten.
- g) Es sollen weiterhin wenige Kurzzeit-Parkplätze und Parkplätze für Taxi und Mobility angeboten werden.
- h) Es sind genügend zeitgemässe Veloabstellplätze an zentralen Zugangsorten zu erstellen, die bei Bedarf erweitert werden können (z.B. durch Aufdoppelung). Zurzeit sind es 295, langfristig werden 400 benötigt werden.
- i) Es soll weiterhin ein öffentliches WC geben und einen Aufenthaltsraum für das Buspersonal.
- j) An zentraler Lage soll eine Info-Stele erstellt werden können, die dem Gemeinderat dazu dient, die Bevölkerung von Uznach auf Veranstaltungen, auf Verhaltensregeln (z.B. Massnahmen gegen Feuergefahr) oder andere wichtige Informationen (z.B. Papiersammlung) aufmerksam zu machen.
- k) Im Bereich Bahnhof/Bushof sollen Installationen vorbereitet sein, um ohne weiteres einen Food Truck an Strom, Wasser und Ab-wasser anschliessen zu können.
Eventuell braucht es eine Tiefgarage
Zurzeit laufen Abklärungen, ob sich der Wunsch nach einer Tiefgarage unter dem Bushof realisieren und finanzieren lässt. Eine Tiefgarage würde Raum für Parkplätze schaffen. Im Gegenzug könnten Parkflächen z.B. entlang der Escherstrasse, der Grynaustrasse oder auch rund um die Linthofstrasse zum Teil aufgehoben werden. Das würde dem Ortsbild guttun und Raum für anderes schaffen. Erste Abklärungen zeigen, dass eine Tiefgarage mit sehr hohen Kosten verbunden ist, die mit einer reinen P&R-Anlage kaum finanziert werden könnten. Zudem ist der vorhandene Raum sehr beschränkt, was eine Zu- und Wegfahrt erschwert, ohne dass das Ortsbild beeinträchtigt werden würde.
Die oben aufgeführten Anforderungen und Ideen werden nun mit dem Ergebnis dieser Mitwirkung abgeglichen. Zusammen haben die SBB und die Gemeinde dann den grösstmöglichen Konsens zu finden. Wenn dieser gross genug bleibt, sind die Voraussetzungen gegeben, den Wettbewerb tatsächlich in Auftrag zu geben.
Mitwirkung der Bevölkerung
Um für die Neugestaltung des Bahnhofgebiets alle Interessen und Ideen kennenzulernen, lädt Sie der Gemeinderat ein,
- sich mit der Idee «neuer Bushof /neuer Bahnhofsplatz» auseinanderzusetzen und eigene Überlegungen anzustellen;
- sich in der Folge bis spätestens 12. März 2023 schriftlich dazu vernehmen zu lassen an kanzlei@uznach.ch oder Gemeindekanzlei Uznach, Städtchen 10, Postfach 233, 8730 Uznach.
Wie weiter
Die Ergebnisse der Mitwirkung werden dem Gemeinderat zur Diskussion vorgelegt werden. Er hat in Absprache mit der SBB AG zu entscheiden, ob und was er in die Wettbewerbsbedingungen für den Neubau des Bushofs und die Neugestaltung des Bahnhofsplatzes einfliessen lässt.
Wenn alles gut läuft, kann mit dem Start des Wettbewerbsverfahrens im Sommer gerechnet werden.