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Rapperswil-Jona
24.05.2019

CAECILIA MUSIKGESELLSCHAFT PRÄSENTIERT EINE SELTENE PERLE

Am Samstag, 25. Mai um 17.30 Uhr lädt die Caecilia-Musikgesellschaft wiederum zu ihrem Frühlingskonzert in die Stadtkirche Rapperswil ein.  Sie präsentiert eine «Perle aus ihrem Archiv», die selten aufgeführte Messe «Ouvertüre in C-Dur» von Franz Joseph Greith.

Am 1. Januar 2019 hat sich der Todestag des Rapperswiler Komponisten und Bürgers, Franz Josef Greith (1799–1869), zum 150. Mal gejährt. Dies hat die Caecilia Musikgesellschaft zum Anlass genommen dem einheimischen Komponisten (Rütli-Lied) besonders zu gedenken. Eine im Caecilia-Archiv liegende Handschrift seiner Ouvertüre in C-Dur hat Musikdirektor Frank Mehlfeld in unzähligen Stunden sorgfältig aufgearbeitet und für das Orchester neu ediert. Bemerkenswert ist, dass am Ende des Werkes einige Änderungen in einer anderen Handschrift auszumachen sind. Mit grosser Wahrscheinlichkeit stammen diese von Franz Josephs Sohn, Carl Greith (1828-1887), der das Werk wohl wiederaufgeführt hat. Carl Greith wurde später Domkapellmeister am Dom von München.

In seiner um 1900 erschienenen Biographie nennt ihn der Autor Karl Eisenring «der grösste, Schweizer Kirchenmusiker». Es freut uns, dass erneut eine «Perle aus unserem Archiv» am Frühlingskonzert vom 25. Mai nach langem «Dornröschenschlaf» wiedererweckt wird!

Die Messe in D- Dur von Otto Nicolai (1810-1849) wurde am Kirchweihtag vom 26. August 1832 im Posener Dom erstmals aufgeführt. Nach einer gründlichen Überarbeitung des Werkes wurde sie in der Hofburgkapelle zu Wien am 27. April 1845 erneut musiziert. Am 13. Juni 1847 ertönte sie im Salzburger Dom. Aus Dankbarkeit für die Möglichkeit der Aufführung überliess Nicolai das gesamte Aufführungsmaterial dem Mozarteum Salzburg. 1848, am Weihnachtstag, erklang die Messe in der Hedwigskirche in Berlin zum letzten Mal. Leider hat der bereits im Alter von 39 Jahren verstorbene Komponist nie einen Verleger für diese Messe gefunden, weshalb sie bis ins 20. Jahrhundert ungedruckt blieb. Die Posener Partitur, sowie das Berliner Material mit der „Fassung aus letzter Hand“ gingen im 2. Weltkrieg verloren, weshalb heute die Salzburger Fassung aufgeführt wird.

Die Symphonie Nr. 86 in D-Dur von Josef Haydn gehört wie die Nr. 82 bis 85 und 87 zu den Pariser Symphonien. Es sind Auftragskompositionen für das Pariser „Le Concert de la Loge Olympique“. An der Nr. 86 ist bemerkenswert, dass der langsame Satz mit einer ungewöhnlich freien Satzstruktur und fast „meditativem Gestus“ daherkommt, wobei die anderen Sätze einen eher pompösen und extravertierten Charakter aufweisen. Howard Chandler Robbins Landon bezeichnet sie als «eine der besten Symphonien überhaupt».

Die Caecilia-Musikgesellschaft unter der Leitung von Frank Mehlfeld lädt Sie herzlich zu diesem vielversprechenden Konzert ein. Solistisch werden zu hören sein: Sybille Diethelm, Sopran, Claudia Iten, Alt, Zacharie Fogal, Tenor und Hubert Michael Saladin, Bass. Für die Deckung der Kosten wird eine Kollekte erhoben.

(OM)