Loïc Meillard, der grösste Schweizer Trumpf in der Kombination? Chancenlos nach dem Super-G. Justin Murisier, der zweite Swiss-Ski-Athlet, der sich für diesen wohl letzten Kombi-Slalom im klassischen Format noch motivieren konnte? Eingefädelt am ersten Tor. Nein, das war kein Schweizer Tag in Courchevel. Und ja, es gibt sie also noch, die Männer-Skirennen ohne Schweizer Podestplatz. 23-mal in 28 Weltcuprennen klassierte sich in diesem Winter mindestens ein Schweizer unter den ersten drei.
Meillard, WM-Bronzegewinner in der Kombination vor zwei Jahren in Cortina d'Ampezzo und nunmehr auch im Super-G zu Top-Resultaten fähig, büsste zwischen den schnellen Toren deutlich mehr als eine Sekunde auf die Mitfavoriten Alexis Pinturault und Marco Schwarz ein und blieb trotz gutem Slalom chancenlos. Derweil feierte der am Fuss der WM-Piste in Courchevel wohnhafte Pinturault einen süssen Heimsieg vor dem österreichischen Titelverteidiger Schwarz.
Murisiers Malheur
Justin Murisier, angesäuert wegen seiner Nicht-Selektion für den Spezial-Super-G, stieg als Sechster in den Slalom - und bot eine Slapstick-Einlage, über die nur er selber nicht lachen konnte. Entschlossen zur Attacke fädelte der Walliser am ersten Tor ein.
Odermatt zuversichtlich
Am besten gelaunt waren im Schweizer Kombi-Quartett schliesslich jene, die im Slalom nicht starteten. Marco Odermatt kehrte nach einer Woche Ruhe auf den Schnee zurück und freute sich über die positiven Rückschlüsse, die er von der Trainingsfahrt erhielt. Dass er nach guten Zwischenzeiten kurz vor dem Ziel ein Tor verpasste, musste ihn nicht wurmen. Der Nidwaldner wäre, wie Vincent Kreichmayr (4. im Super-G), Aleksander Kilde (7.) und Stefan Rogentin (9.), auch nicht zum Slalom angetreten, hätte er das Tor nicht verpasst. «Ich fühlte mich gut und konnte wertvolle Informationen sammeln. Im Rennmodus wäre ich in das Tor noch reingekommen», sagte Odermatt.
Kombination künftig wohl in Teams
Für die Kombination in dieser Form dürfte es das nach Jahren des Nischendaseins im WM- und Olympia-Programm und ohne Weltcup-Rennen gewesen sein. Wie am Dienstag aus FIS-Kreisen zu vernehmen war, könnte die Disziplin in Zukunft in Zweierteams stattfinden, mit einem Super-G und einem Slalomfahrer pro Nation. An der diesjährigen Junioren-WM wurde das Format bereits getestet. Im Weltcup gab es zuletzt vor drei Jahren eine Kombination im klassischen Format.