Fünf Jahre lang ist die Grossmutter, Elisabeth Achermann (Julia Schirmer), die Alleinerbin des Weinguts. Stirbt sie früher, geht das Erbe an eine Stiftung. So soll es im Testament des Grossvaters selig vermerkt sein. Nur dumm, dass Elisabeth Achermann ausgerechnet vier Jahre nach dem Hinscheiden ihres Mannes in eine besonders akute Depression verfallen ist. Einziger Lichtblick der Grossmutter ist Weihnachten. Nach den Feiertagen wird sie sterben. Das jedenfalls befürchtet ihr Arzt (Manuel Zweifel).
Eine ausweglose Situation, könnte man meinen. Zum Glück weiss sich die Familie Achermann zu helfen. Sie beschliesst nämlich kurzerhand, die Adventszeit um ein Jahr zu verlängern und der Mutter so ein ganzes Jahr lang Weihnachten vorzuspielen. Das wiederum birgt einige Herausforderungen.
Bei der Enkelin Melanie (Jennifer Zahner) beschwert sich die Grossmutter, dass im Mai keine Weihnachtslieder mehr im Radio laufen. Mutter Anna Achermann (Corina Jud) ist das ganze Jahr damit beschäftigt, Weihnachtsplätzchen zu backen und Glühwein zu brauen.
Besonders zu bemitleiden ist der Angestellte, Felix Keller (Dominik Jud). Er hat nicht nur die verantwortungsvolle Aufgabe gefasst, in regelmässigen Abständen den Christbaum auszuwechseln, sondern wird auch dazu verdonnert, sich im hitzigen August in ein Samichlauskostüm zu zwängen. Einfacher hat es der Vater Karl Achermann (Robin Riget). Der kann als Winzer zwischendurch im kühlen Weinkeller verweilen.
Theaterschwank vom Feinsten
Doch dem sei nicht genug. Der Geflügelzüchter und Nachbar, Erwin Müller (Patrick Schnyder), bedrängt die Familie in regelmässigen Abständen, ihre längst bestellte Weihnachtsgans endlich in den Kochtopf zu verfrachten. Gleichzeitig gilt es, die, etwas aufdringliche Marktfrau, Ruth Bösiger (Nina Büchler), von der Grossmutter fernzuhalten. Schliesslich wissen weder Erwin Müller noch Ruth Bösiger vom Vorhaben der Familie.
Mit dem Theater «Oh du fröhliche?!!» ist der Theatergruppe der Juma-Kongri Schänis unter der Regie von Andreas Ziegler ein herrlicher Schwank geglückt, welcher für viele Lacher im zahlreich erschienenen Publikum sorgte. Auch nach dem Theater dauerte die Stimmung an. Ob bei Tanzmusik in der Halle, bei Örgeliklängen in der Kafistube oder bei hämmernden Bässen in der Bar – Hauptsache Oh du fröhliche!
Wer das Theater verpasste, erhält am Freitag, 30. Dezember 2022, 20 Uhr, im Merzweckgebäude Hof in Schänis noch einmal die Gelegenheit dazu.