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Kanton
14.12.2022

SP fordert Klartext zum Plagiatsfall

Der Fall sorgt für Aufregung
Der Fall sorgt für Aufregung Bild: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER
An der Universität St.Gallen gibt es eine schwelende Auseinandersetzung über einen möglichen Plagiatsfall. Im Zentrum steht die Habilitationsschrift eines Titularprofessors.

Am Anfang sei es um die Frage gegangen, ob die Habilitationsschrift eines Titularprofessors Plagiate enthalte, heisst es im Communiqué der SP vom Dienstag. Eine solche Frage könne nüchtern geklärt und schliesslich beantwortet werden.

«Umgehend aktiv werden»

Inzwischen sei daraus aber eine regelrechte Krise geworden. Es vergehe kaum ein Tag, an dem nicht weitere problematische Einzelheiten veröffentlicht würden. Anscheinend versuche nun ein Anwalt im Auftrag eines Professors, Studenten unter Druck zu setzen, indem ihnen rechtliche Konsequenzen angedroht würden. Gemäss Medienberichten entstehe in den Schreiben der Eindruck, dass der Anwalt im Namen der Universität handle.

Die SP hält dazu fest, dass an einer Universität das freie Denken gelehrt werde. Dazu gehöre auch, dass Studenten sich frei äussern dürften. Es gehe nicht an, dass versucht werde, ihnen unter Androhung von rechtlichen Konsequenzen ein Maulkorb zu verpassen.

Aufgrund dieser Entwicklungen soll der Universitätsrat umgehend aktiv werden. Er müsse unmissverständlich öffentlich machen, wie das Vertrauen in die Universität wieder hergestellt werden könne. Abläufe und Mechanismen in den Instituten müssten «einmal mehr geprüft werden», verlangt die SP.

Vorwürfe noch nicht geklärt

Den Fall machte vor rund zehn Tagen das «St.Galler Tagblatt» bekannt, das den Namen des betroffenen Titularprofessors allerdings nicht nannte. Nach den Zeitungsberichten hatten Studenten den Vorwurf von Plagiaten in der Habilitationsschrift erhoben.

Eine Untersuchung der Universität bestätigte dies allerdings nicht. Zu einem anderem Ergebnis kam offenbar ein Gutachter der Zeitung. Zuletzt erschienen Berichte über Druckversuche von Anwälten eines Professors gegenüber Studenten.

sda/Linth24