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13.12.2022
13.12.2022 14:18 Uhr

Deponieprojekt: Blöchlinger setzt auf Nachhaltigkeit

Besser aufgehoben: Im Kreislaufwerk Hinterwis betreibt die Blöchlinger AG die erste Bodenwäsche des Kantons St. Gallen.
Besser aufgehoben: Im Kreislaufwerk Hinterwis betreibt die Blöchlinger AG die erste Bodenwäsche des Kantons St. Gallen. Bild: zvG
Wegweisend. Im Deponieprojekt «Unteregg West» will das Eschenbacher Unternehmen Blöchlinger AG ökologische Massstäbe setzen. Das Projekt ist Teil des Blöchlinger-Stoffkreislaufs, der eine lange Laufzeit ermöglicht und die Lastwagenfahrten pro Tag reduziert.

Als Kreislaufunternehmen nimmt die Blöchlinger AG Rücksicht auf die Umwelt und verwertet 80 Prozent der angenommenen Bauabfälle wieder zu Baustoffen, zum Beispiel den Ökobeton NeoCret sowie Kies und Sand. Die mineralischen Bauabfälle kommen zuerst ins Kreislaufwerk Hinterwis, direkt beim Autobahnanschluss Eschenbach. Dort werden sie aufbereitet. Bei lediglich 20 Prozent der Bauabfälle ist dies nicht mehr möglich. Nur dieser Anteil muss dann durch die Dörfer in die geplante Deponie «Unteregg West» bei Ermenswil transportiert werden.

Weniger Kiesvolumen, weniger Deponieraum

Im Kreislaufwerk Hinterwis betreibt die Blöchlinger AG auch die erste Bodenwäsche des Kantons St. Gallen und die einzige in der Region Zürcher Oberland, See und Gaster. Der gereinigte Sand und das Kies werden als hochwertiges Rohmaterial wiederverwendet. Die Blöchlinger AG produziert als einziges Unternehmen der Schweiz ihren Beton zu mindestens 85 Prozent aus rezyklierten Gesteinskörnungen. Oder mit anderen Worten: Die Blöchlinger AG braucht für ihren Beton nur 15 Prozent Primärkies, den sie ebenfalls in der geplanten Grube «Unteregg West» abbauen will.

Resultat: Die Wertschöpfung erfolgt vor allem im Kreislaufwerk Hinterwis. Dank des Kreislaufs braucht die Blöchlinger AG viel weniger Kiesvolumen und viel weniger Deponieraum als klassisch arbeitende Mitbewerber. Entsprechend kann sie die geplante Deponie «Unteregg West» länger nutzen und reduziert so den Lastwagenverkehr durch die Dörfer pro Zeiteinheit sehr stark. Es braucht nicht schon nach wenigen Jahren ein neues Abbau- und Deponieprojekt oder eine Erweiterung mit erneut denselben Verkehrsfolgen.

Vor Kurzem hat die Blöchlinger AG das formelle Planungsgesuch für das Projekt «Unteregg West» bei der Gemeinde Eschenbach eingereicht. Das Mitwirkungsverfahren für den Sondernutzungsplan und den Umweltverträglichkeitsbericht folgt frühestens im Frühjahr 2023. Dazu werden dann auch eine Information und eine öffentliche Diskussion gehören.

Klassische Deponien funktionieren anders

Bei herkömmlichen Betreibern von Deponien ohne Bodenwäsche und Aufbereitung von belasteten und unbelasteten Bauabfällen liegt die Wertschöpfung in der Deponie. Die bei solchen Unternehmen anfallenden mineralischen Bauabfälle werden grösstenteils deponiert und so müssen gegen 100 Prozent der Bauabfälle durch Dörfer in die Deponien transportiert werden. Solche Deponien können entsprechend weniger lang genutzt werden, brauchen rasch eine Vergrösserung und verursachen mehr Verkehr pro Zeiteinheit.

Im Kanton St. Gallen werden noch viel zu viele Bauabfälle direkt in klassisch arbeitende Deponien verfrachtet. Die Blöchlinger AG ist überzeugt, mit dem Projekt «Unteregg West» einen nachhaltigeren und besseren Weg aufzuzeigen, der Abbau- und Deponievolumen schont und weniger Verkehr verursacht.

linth24