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Leserbrief
Uznach
12.12.2022

Abwärtsspirale bei Pflegezentrum

Bild: zVg
Stefan Rüegg aus Uznach sieht schwarz für das Pflegezentrum Linth.

Als vor einem Jahr die Kunde aus dem Uzner Rathaus bekannt wurde, dass man das Pflegezentrum an die Wand gefahren hat und nun für die Übergangsfrist von zwei Jahren ein Asylheim eingerichtet wird, glaubte ich noch, dass wir nun am Tiefpunkt der Uzner Ortspolitik angelangt sind. Insbesondere weil unsere eigenen Politiker massgeblich an der Schliessung beteiligt waren und sich an vorderster Front für das Asylantenheim einsetzten.

Dabei geht es nicht um die Frage, ob man für oder gegen ein Asylantenheim ist sondern vielmehr um das ureigene Interesse der Standortgemeinde Uznach, diese Liegenschaft neben dem Regionalspital – die als Sonderzone zweckgebunden für unsere Gesundheitsversorgung dienen sollte -  in Uzner Besitz zurück zu führen.

Noch viel tragischer ist die Tatsache, dass wir für unsere eigene Leute in Uznach nach der Schliessung des PLZ keinen Platz mehr haben. Es fehlt an Pflegeplätzen, betreutem Wohnen wie auch Alterswohnungen für unsere alternde Generation, welche in den vergangenen 50 Jahren all diese Infrastrukturen aufgebaut und finanziert haben. Und genau diese Mitbürgern/innen müssen nun ihre langjährige Wohngemeinde verlassen und zum Dank noch einen Auswärtstarif berappen, während unser Gemeinderat summa summarum rund eine Viertel Million für eine unnütze Altersberatungsstelle zum Fenster hinausgeworfen hat, die nun wenigstens an der letzten Bürgerversammlung abgeschafft wurde.

Die unnötig teure Studie über eine Aufstockung des bestehende Altersheim sei hier gar nicht weiter erwähnt.

Doch die Abwärtsspirale dreht sich unvermindert weiter: allen Warnungen zum Trotz wurde einem Vertrag mit dem Kanton zum zweijährigen Betrieb eines Asylantenheims zugestimmt, ohne vorgängig die Liegenschaft vom Zweckverband in Uzner Besitz zu übertragen.

Man hätte im Frühjahr einen anständigen Kaufpreis verhandeln können und die Sache wäre unter Dach und Fach gewesen. Mit einem lächerlichen Angebot verärgerte man anscheinend die Zweckverbandsmitglieder derart, dass ein paar Telefonate über den Ricken genügten, und nun plötzlich der Kaufpreis durch die kantonale Institution TISG  in die Höhe getrieben wird. Notabene von einer Institution, die ebenfalls von uns Steuerzahlern finanziert wird!

Die Verhandlungen laufen hinter verschlossenen Türen schon seit Monaten und man wird das genauso durchziehen, dem Widerstand und Empörung der Einheimischen zum Trotz.

Uns somit findet dann die traurige Geschichte ihr Ende; anstatt nach 2 Jahren - wie der Bürgerschaft versprochen - ein abstimmungsfähiges Projekt für die dringend benötigte Altersversorgung vorzulegen, wird an bester Lage neben einem teuer saniertem Spital ein bleibendes Asylheim für unbegleitete Jugendlich entstehen, während man unsere eigenen, pflegebedürftigen Leute in umliegende Gemeinden abschiebt - in Gemeinden, die ihre Hausaufgaben ein klein wenig besser erledigt haben.

Frohe Weihnachten und prosit Neujahr!

Stefan Rüegg, Uznach