Grosses Interesse am KMU Forum Obersee anlässlich der Expo Jona 2022. Die beste Gelegenheit für Unternehmer aus der ganzen Region, um bestehende Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen, Ideen auszutauschen und den Finger in den Strom der Trends zu halten. Beim Start Networking-Lunch, der kulinarisch keine Wünsche offenliess, begrüsste die aus dem Fernsehen SRF und in Jona aufgewachsene Moderatorin Tanya König, die zahlreichen Teilnehmer. Das diesjährige Motto «Tradition trifft Generation Z» versprach einen interessanten Nachmittag.
KMU Forum Obersee: Sex, Schwingen und virtuelle Schuhe.

Alan Frei
Mitbegründer des bekannten Onlineshops für Sextoys und Dessous amorana.ch. Bekennender Minimalist – er lebt in einem 17m2 Hotelzimmer und besitzt gerade einmal 70 Dinge. Abschluss in Wirtschaft an der Universität Zürich. Alan Frei erklärte gleich zu Beginn seines Referats offen und schonungslos, dass sein Erfolg mit amorana das Resultat eines harten Lernprozesess war. Zuvor scheiterte er nämlich mit Dutzenden Geschäftsideen und Start-ups. In 10 Punkten zeigte er den Forums-Teilnehmern dann auf, welche Fehler bei der Gründung eines Unternehmens unbedingt zu vermeiden sind. Der ganze Vortrag war ein Lehrstück eines Unternehmers, welcher trotz grossem Erfolg völlig auf dem Boden geblieben ist.
Jakob Kamm
Der Präsident des nächsten «Eidgenössischen» in Mollis, dem ESAF 2025 Glarnerland+ zeigte in seinem Referat eindrücklich auf, dass ein Leben mit und für Traditionen kein Widerspruch mit der Moderne sein muss. In der Schwingerszene werden bei der Jugend moderne, über Social Media erstellte und geteilte Trainingsmethoden mit derselben Selbstverständlichkeit angenommen, wie die Wichtigkeit alter traditioneller Werte wie Demut, Bescheidenheit und Ehrlichkeit. Wie Tradition und Jugend zusammenpassen und Hand in Hand arbeiten, zeigte sich auch in seinen Ausführungen zum gewaltigen Ausmass der Organisation der Eidgenössischen.
Yaël Meier
Der Versuch einer 21-jährigen «erfahrenen Expertin» in Sachen GenZ, dem Publikum die Welt der Post-Millenials, geboren zwischen 1997 und 2012, zu erklären und wie diese zu gewinnen sei, verkam leider zu einer Werbeveranstaltung in eigener Sache. Ernüchternd war die Aussage, dass die GenZ nur «…Sachen aus ihrer Timeline kennen»; die, um es etwas direkt auszudrücken, ausschliesslich in einer virtuellen Realität stattfindet. Es mag lobenswert sein, wenn die Generation Z die Klaviatur der virtuellen Welt meisterlich beherrscht. Was dabei oft verloren geht, ist der Bezug zu einem Alltag in dem Körper, Seele, Herz und Geist immer noch die Oberhand haben. Wer sich, wie Yaël Meier von ZEAM einen Avatar erschafft und dafür noch ein Vermögen zahlt, wer ein zweites Vermögen für einen virtuellen Sneaker ausgibt, mit dem Er oder Sie niemals einen Bummel durch die Stadt machen kann, nimmt auch in Kauf, dass unter den GenZ Vereinsamung und Suizidrate am Boomen sind. Die Entfremdung vom realen Leben zeigte sich am Forum auch daran, dass Yaël Meier aufgrund von Drohungen für ihren Auftritt auf Personenschutz angewiesen war.