Bei zwei Felsstürzen im Jahr 2020 löste sich ein grosser Teil der instabilen Masse im Neuhüslertobel. Zwischen 8'000 Tonnen und 14'000 Tonnen Steine donnerten in den Talboden.
Geologische Untersuchungen zeigten, dass aus Sicherheitsgründen nochmals mehr als 11'000 Tonnen Steine kontrolliert zum Absturz gebracht werden müssen. Dies geschah mit einer mächtigen Sprengung am 8. Juni in diesem Jahr. Danach waren die Geologen zufrieden und sagten, dass künftig an dieser Stelle nicht mehr mit grösseren Niedergängen zu rechnen ist.
Zu frühe Jubelmeldung
In der letzten Ausgabe von «Eschenbach aktuell» hiess es, dass das Neuhüslertobel demnächst freigegeben werden kann. Doch nach dem teils intensiven Regen der letzten Wochen empfehlen die beigezogenen Experten, mit der Öffnung bis ins Frühjahr 2023 zuzuwarten.
Die beiden Geologen Yves Bonanomi und Christian Kuenz von der ETH Zürich sagen: «Mit den intensiven Regenfällen ist im Sprengbereich wie erwartet nochmals reichlich Lockermaterial auf den Weg gespült worden.»
Dadurch wurden wiederum einige Blöcke in der Wand ersichtlich, die sich wohl durch die Sprengung gelockert haben. «Es ist davon auszugehen, dass einige Frost- und Tauperioden solche noch lose Bestandteile weiter lösen oder gar zum Absturz bringen. Anschliessend kann der Sprengbereich als gleich sicher wie der Rest des Weges beurteilt werden.»
Ausserordentliches Eregignis
Die Geologen bezeichnen den Felssturz von 2020 «aufgrund der geografischen Lage und der Grösse» als «ausserordentliches Ereignis». Der Niedergang sei das Resultat einer 15'000 Jahre währenden Verwitterung – gepaart mit menschlicher Tätigkeit, wie zum Beispiel dem Wegbau im Fels. Dass sich ein solcher Abbruch in den nächsten Jahrzehnten im Aabachtobel wiederholt, ist eher unwahrscheinlich.
Keine weitere Sprengungen
Eine Nachsprengung ist «weder erforderlich noch sinnvoll, weil aktuell keine instabilen Felspakete erkennbar sind», sagen die Experten. Nochmaliges Sprengen würde höchstens erneut weitere Felspartien auflockern. Die natürliche, witterungsbedingte Setzung des Gebiets ist der nachhaltigste Weg, um die wenigen und kleinen noch vorhandenen losen Kluftkörper und das noch «hängende» Lockermaterial zu räumen.