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Leserbrief
Leserbriefe
27.09.2022

«Sollen wir die Scherben in Uznach auflesen?»

Prof. Dr. Bruno H. Weder (r.) will die Scherben für den Uzner Gemeindepräsidenten Forrer nicht auflesen.
Prof. Dr. Bruno H. Weder (r.) will die Scherben für den Uzner Gemeindepräsidenten Forrer nicht auflesen. Bild: zVg
Leser Prof. Dr. Bruno H. Weder macht sich Gedanken zu den Konsequenzen der Nichtwahl des Uzner Gemeindepräsidenten Diego Forrer ins Stadtpräsidium von Buchs. Weder sieht in vielen Bereichen Scherben.

«Vor einiger Zeit, am 25. Dezember 2021, habe ich in meinem Leserbrief auf Linth24 geschrieben, die Uzner Behörden benähmen sich wie Fürsten im Mittelalter, feudalistisch und selbstherrlich. Alles unter dem Deckmäntelchen der Gemeindeautonomie. Und das erst noch mit staatlich garantierten, sehr satten Gehältern.

Bedeutet dies aber auch, dass wir deren Hüte grüssen müssen, wie dies ein Herr Gessler, der Sage nach, im Mittelalter von den Leuten verlangt hat? Oder mit andern Worten: Kann ein gewählter Gemeindepräsident innerhalb einer Amtszeit einfach seinen Hut nehmen, um ihn an einem andern Ort aufhängen zu wollen, und dann, wenn es nicht klappt, ihn wieder bei uns zu parkieren, vor dem die Bürgerinnen und Bürger nun erneut wieder freundlich grüssen sollten?

Sollen wir die Scherben auflesen?

Nein! Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Gemeinde Buchs haben klar gesagt: Wir wollen keinen alten Hut aus Uznach. Und haben dem Herrn eine Klatsche sondergleichen verpasst.

Doch was macht der Hutträger? Er kommt zurück zu uns und hängt seinen Hut wieder an den alten Haken. In der Hoffnung, wir würden ihn wieder hofieren. Er schreibt an seine Untertanen sogar noch: ‹Packen wir es an!›
Bloss: Was sollen wir Bürger, die wir so blamabel im Stich gelassen wurden, denn anpacken? Etwa die Scherben auflesen, die er in vielen Bereichen unserer Gemeinde und insbesondere mit dem ganzen Pflegeheim-Desaster hinterlassen hat?

‹Ein bisschen Gemeindepräsident sein›

Wenn Gemeindepräsident Forrer nun glaubt, einfach dort weitermachen zu können, wo er aufgehört hat, und dies sogar mit einer grossen Portion Selbstverblendung verbindet, sich 2024 nochmals wählen zu lassen, um ‹ein bisschen Gemeindepräsident von Uznach› zu sein, so dürfte er sich vermutlich täuschen. Und ich hoffe, die Einwohnerinnen und Einwohner und politischen Parteien unserer Gemeinde werden genügend Rückgrat haben, diesen Schildbürgerstreich im Herbst 2024 nicht zu vergessen. Wie ich es keinesfalls tun werde!»

Prof. Dr. Bruno H. Weder, Uznach