Für das 3. Quartal 2022 gehen die Unternehmen von einem Wachstum der Beschäftigung aus. Die Zahl der offenen Stellen ist erneut angestiegen. Gelernte Berufsleute sind besonders schwer zu finden.
Per Ende des 2. Quartals 2022 stieg die Zahl der Beschäftigten in Teilzeit gegenüber dem Vorjahr um 4'900 auf 123'100. Bei den Vollzeitanstellungen beträgt die Zunahme 3'200, das sind total 181'000. Seit 2003 hat die Zahl der Teilzeitstellen um rund 36'500 zugenommen, die der Vollzeitstellen um 14'200.
Das Beschäftigungsvolumen im Kanton St.Gallen stieg per Ende des 2. Quartals 2022 gegenüber dem Vorjahresquartal (2. Quartal 2021) um 2,3 Prozent. Im Industrie- und Gewerbesektor hat das Beschäftigungsvolumen zwar um 0,8 Prozent zugenommen, der Indexstand liegt aber immer noch tiefer als im 2. Quartal 2020. Im Dienstleistungssektor betrug das Wachstum im Jahresvergleich 3,1 Prozent. Damit wird dort das Niveau vor der Pandemie übertroffen.
In den letzten zwölf Jahren veränderte sich die Beschäftigung im produzierenden Sektor im Kanton St.Gallen weitgehend parallel zur gesamtschweizerischen Entwicklung. Im st.gallischen Dienstleistungssektor ist hingegen seit 2014 eine deutlich unterdurchschnittliche Entwicklung festzustellen.
Auf die Frage nach der voraussichtlichen Beschäftigungsentwicklung im nächsten Quartal meldeten am Ende des 2. Quartals 2022 drei Viertel der Unternehmen (gewichtet nach der Zahl der Beschäftigten) eine Beibehaltung des aktuellen Personalbestandes, während 22 Prozent eine Erhöhung und 3 Prozent eine Reduktion erwarten. Der auf diesen Angaben basierende Index der Beschäftigungsaussichten steht für den Kanton St.Gallen bei 1,10 und damit etwas höher als für die Schweiz (1,08). Dies lässt eine Zunahme der Gesamtbeschäftigung im dritten Quartal 2022 erwarten - in Industrie und Gewerbe stärker als bei den Dienstleistungen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Indikator in beiden Sektoren angestiegen.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal waren Ende Juni 2022 gut 25'000 Beschäftigte weniger für Kurzarbeit vorangemeldet, nämlich rund 1'800. Im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie mussten damals viele Unternehmen ihre Tätigkeit reduzieren. Die aktuellen Werte befinden sich im langjährigen, üblichen Bereich.
Ende Juni 2022 berichteten die Unternehmen von 7'200 offenen Stellen. Das sind etwa 1'200 mehr als im Vorjahr.
Im 2. Quartal 2022 hatten die Unternehmen auf allen Qualifikationsstufen Mühe, Personal zu rekrutieren. Besonders trifft dies auf Personen mit abgeschlossener Berufslehre zu. Die Schwierigkeiten haben im Vergleich zum Vorjahr sogar zugenommen.