Ende September wählen die Stimmberechtigten aus Schänis eine neue Gemeindepräsidentin oder einen neuen Gemeindepräsidenten.
Nach der schriftlichen Vorstellung im Behördenmitteilungsblatt LinthSicht konnten sich die beiden Kandidierenden Andreas Graf aus Steinach und Gabi Tremp-Fröhlich aus Schänis nun auch persönlich den Schännerinnen und Schännern präsentieren. Der Einladung der FDP Schänis und Der Mitte Schänis folgten am Mittwochabend weit über 100 Personen zum Kennenlern-Apéro.
Offene Fragerunde gewünscht
Der Pfarreisaal im Mehrzweckgebäude platzte am vergangenen Mittwoch um 20 Uhr fast aus seinen Nähten. Das Interesse an der Gemeindepräsidiumswahl und an den beiden Kandidierenden war augenscheinlich gross. So gross, dass der Ablauf des Abends auf Druck der Anwesenden sogar angepasst werden musste. Verschiedene Stimmen forderten eine offene Fragerunde im Plenum – zusätzlich zur angedachten und kommunizierten Begegnung an den Stehtischen beim Apéro.
Als diese Frage geklärt war und sowohl Graf als auch Tremp dem Vorgehen zustimmen konnten, stellten sich die Kandidierenden in einer Rede vor. Während der Steinacher Controller und Inhaber der GrafKonzepte GmbH seinen privaten und beruflichen Werdegang in den Vordergrund stellte, fokussierte sich das Statement der Schänner Mitte-Gemeinderätin und gelernten Betriebssekretärin SBB auf ihre aktuelle Tätigkeit in der Gemeindeexekutive und die anstehenden Projekte im Dorf.
Wie viele Kandidaturen noch?
Nach den aufschlussreichen Vorträgen fühlten einige Fragesteller und -stellerinnen den Kandidierenden auf den Zahn.
So bohrte jemand beispielsweise bei Andreas Grafs erfolglosen Kandidaturen nach, namentlich als Ständerat, Nationalrat, Regierungsrat, Gemeindepräsident und Gemeinderat in Steinach. Graf konterte, dass es legitim sei, sich für diese Ämter aufstellen zu lassen und sich auf diesen demokratischen Prozess einzulassen – ob Sieg oder Niederlage.
Von Gabi Tremp wollte ein mit der Arbeit des Gemeinderates wohl nicht in allen Belangen zufriedener Bürger wissen, was sie als Gemeindepräsidentin und Leaderin des Gremiums verbessern würde. Tremp machte sich vor allem für eine verbesserte Kommunikation und einen engeren Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern stark. «Ich möchte die Bedürfnisse und Anliegen der Leute abholen», meinte sie. Auch Graf klinkte sich bei diesem Thema ein und betonte die Wichtigkeit der Nähe zu den Menschen und das gemeinsame Arbeiten auf Ziele hin.
Nach rund einer halben Stunde schlossen die Gastgeber angesichts der doch schweisstreibenden Temperaturen im rappelvollen Saal den offiziellen Teil und luden zu Tranksamen und Diskussionen im ungezwungenen Rahmen ein. Andreas Graf und Gabi Tremp standen den Interessierten weiter für Fragen zu ihrer Person, Motivation und Vision fürs Dorf zur Verfügung.
Der Auftakt des Wahlkampfs ums Schänner Gemeindepräsidium gestaltete sich auf alle Fälle spannend und fair und macht neugierig auf den Ausgang am 25. September 2022.