Nicht das Kirchglockengeläute um sechs Uhr morgens weckt uns aus dem Schlaf. Im Frühling sind es balzende Amseln, Mönchsgrasmücken und Meisen, und dies schon vor fünf Uhr. Viele vormals scheue Tiere haben sich an unsere Wohnsiedlungen gewöhnt, einzelne haben gar davon profitiert.
Nach einer kurzen Einführung in den Begriff Biodiversität spazieren wir für einmal langsam durch das Quartier südlich der Gasterstrasse. Bei einzelnen Stopps werden Tierstimmen und -gesänge bestimmt. Mit einem Perspektivenwechsel begutachten wir das Quartier aus der Lebensweise eines Igels, der in Bezug auf Nachtwanderungen gründlich erforscht ist. Auch werden Fragen erörtert: Wie verhalten sich Vögel, Amphibien und Reptilien, wenn es Abend wird? Wieso drehen Fuchs, Dachs und Marder nachts ihre Runden durch unsere Wohnquartiere? Und: Was heisst «Wenn es Nacht wird» für Fauna in Städten und Dörfern, wenn überhaupt von Nacht die Rede sein kann?