Innerhalb von zwei Stunden hat das Kollegium (Parlament) der Katholischen Kantonalkirche St.Gallen die gegenwärtige Traktandenliste abgearbeitet.
Verwendung des Jahresgewinns 2021 sorgt für Diskussionen
Für Diskussionsstoff sorgte insbesondere die Verwendung des Ertragsüberschusses 2021 von knapp 1,5 Millionen Franken. Der Administrationsrat schlug vor, das Geld aufzuteilen: 822'000 Franken sollten für zusätzliche Abschreibungen beim Projekt «Umbau und Renovation Stiftsgebäude» genutzt und 646'000 Franken den allgemeinen Reserven zugewiesen werden. Das gute Jahresergebnis begründete Administrationsratspräsident Raphael Kühne mit höheren Steuer- und Schuldgelderträgen sowie tieferen Sach- und Personalaufwänden.
Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) mit Kommissionssprecher William Canal, Altstätten, hielt dagegen. Die GPK wollte, dass auf eine ausserordentliche Abschreibung verzichtet wird. Canal begründete dies unter anderem mit der Vergleichbarkeit früherer Rechnungen: «Es muss unser Ziel sein, die Einnahmen im Verhältnis zu den Ausgaben ausgewogen zu halten und zu erkennen, wenn dieses Gleichgewicht in Schieflage gerät und gespart werden muss.» Unterstützung bekam er von dem kurz zuvor neu in die GPK gewählten Mitglied Patrik Schönenberger, Gossau. Es sei fairer, wenn man Abschreibungen so belasse, wie sie ursprünglich geplant worden seien.