Kammermusik zu den Menschen bringen, dieses Anliegen verfolgt die Cellistin und Konzertveranstalterin Maja Weber mit den weiteren StradivariMusiker*innen seit Jahren – mit grossem Erfolg. Das Rezept ist klar: Hohe musikalische Qualität und teilweise ungewohnte und prestigeträchtige Konzertlokalitäten vereinen sich zu einer Mischung, die den Zugang zur Musik erleichtert. Auch sollen Musizierende und Zuhörende nach den Konzerten in Kontakt kommen. Die traditionellen Apéros bilden dazu eine willkommene Gelegenheit. Und letztlich ist es der Umstand, dass während einer Konzertsaison ein einzelner Komponist im Zentrum steht, der Ausführende und Zuhörende mit der Musiksprache eines Komponisten immer vertrauter macht.
Brahms und die Schweiz
Johannes Brahms ist der Komponist der Stradivari-Konzertsaison 2021/22. Brahms, der in den letzten Jahrzehnten des 19. Jh. zu den renommiertesten und einflussreichsten Komponisten, Pianisten und Experten zählte, besuchte die Schweiz mehrmals. Dabei hielt er sich abwechselnd in der Gegend des Thuner-, Vierwaldstätter- und Zürichsees auf. Zahlreiche Überlieferungen zeugen davon, wie sehr der berühmte Komponist aus Deutschland seine Aufenthalte in seinem südlichen Nachbarland genossen hatte. 1874 entdeckte Brahms beispielsweise während einer Schifffahrt auf dem Zürichsee ein oberhalb von Rüschlikon einsam gelegenes Haus. Er soll seinem Gastgeber Friedrich Hegar, dem damaligen Chefdirigenten des Tonhalleorchesters Zürich, begeistert zugerufen haben: «Dort oben möchte ich wohnen!» Dieser Wunsch wurde ihm natürlich umgehend erfüllt.
Die «Klangwellen Brahms» widmen sich darum auch auf vielfältige Weise den Beziehungen zwischen Brahms und der Schweiz. Teilweise finden musikalische Veranstaltungen an genau den Orten statt, welche er auf seinen Reisen besucht hatte.