Im Rahmen der Strukturerhebung wird jedes Jahr eine Stichprobe der Bevölkerung ab 15 Jahren in der Schweiz zu ihren sozioökonomischen und soziokulturellen Merkmalen befragt. Das sind die interessantesten Zahlen aus dem Kanton St.Gallen.
Mehr Paare ohne Kinder
Früher war ein Privathaushalt mit Kindern weit verbreitet. So betrug 1980 der Anteil der Haushalte von Paaren mit Kindern über 40 Prozent – doch 2020 waren es nur noch 27 Prozent. Dementsprechend gestiegen ist der Anteil an Haushalten von Paaren ohne Kinder (2020: 29%, 1980: 21%) und der von Einpersonenhaushalten (2020: 36%, 1980: 27%).
Gläubiger als der schweizerische Durchschnitt
1970 waren etwa 97 Prozent der St.Galler entweder römisch-katholisch oder evangelisch-reformiert. Im Jahr 2020 waren es nur noch 61 Prozent – was über dem schweizerischen Durchschnitt liegt (56%). Massiv angestiegen ist der Anteil der Konfessionslosen. 1970 lag ihr Anteil bei 0,6 Prozent, 2020 sind es 24 Prozent (Durchschnitt Schweiz: 31%).
Albanisch häufigste Hauptsprache neben Deutsch
Von 2018 bis 2020 gaben 88 Prozent der St.Galler Bevölkerung Deutsch als ihre Hauptsprache an. Mit 4,5 Prozent kommt Albanisch an zweiter Stelle, dicht gefolgt von Englisch und Serbisch/Kroatisch mit je 4 Prozent.
Weit verbreitet ist auch die Mehrsprachigkeit. So sprachen zwischen 2018 und 2020 knappe 13 Prozent der über 15-jährigen St.Galler mindestens eine zweite Sprache. Am häufigsten wurden die Kombinationen Deutsch-Englisch (3,2%), Deutsch-Albanisch (2,1%) und Deutsch-Serbisch/Kroatisch (2%) genannt.
Viele St.Galler mit Migrationshintergrund
Der Anteil der St.Galler Bevölkerung mit Migrationshintergrund stieg von etwa 27 Prozent (2000) auf 36 Prozent (2018-2020) an. Davon sind die meisten Ausländer, die auch im Ausland geboren wurden. Insgesamt ist die ständige Wohnbevölkerung des Kantons von zirka 360'000 (2000) auf etwa 425'000 (2018-2020) gestiegen.
Unterdurchschnittlich wenige Hochschulabgänger
Obwohl St.Gallen für ihre Universität bekannt ist, haben nur 18 Prozent der 25- bis 46-Jährigen einen Hochschulabschluss (26% gesamte Schweiz). Dafür ist der Anteil der St.Galler mit beruflicher Grundbildung oder allgemeinbildender Schule mit 46 Prozent über dem schweizerischen Durchschnitt (41%). Ebenso haben im Vergleich mehr St.Galler eine höhere Fach- und Berufsbildung abgeschlossen (SG: 21%, CH: 18%).