Freitag Nachmittag, 13.00 Uhr, Werkhof in Rapperswil – die sechs Mitarbeitenden des Werkdienstes der Stadt Rapperswil-Jona stehen parat. Sie warten geduldig, um das Mobiliar, das von der Bevölkerung gebracht wird, in Empfang zu nehmen. Denn die Stadt bereitet mit Hochdruck die Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine in unserer Stadt vor. Nebst geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten braucht die Stadt auch Mobiliar für die Ausstattung der zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten.
Betten, Stühle und Mobiliar: Bevölkerung zeigt Solidarität
Dem Aufruf der Stadt folgen an diesem kalten Nachmittag bereits zahlreiche Hilfsbereite. Da ist zum Beispiel Andreas aus Jona. Er hat sich kurzerhand entschlossen, einen Beitrag zu leisten und sich mit seinem vollgeladenen Auto Richtung Werkhof gemacht. Dort wird das Mobiliar genau angeschaut, kontrolliert, denn: «Wir können nur Sachen annehmen, die man mit gutem Gewissen auch in Wohnungen stellen kann. Da kann es durchaus sein, dass Sachen abgewiesen werden müssen und gleich in der Recycling-Station landen», erklärt Stadtrat Luca Eberle das Prozedere vor Ort.
Luca Eberle hilft mit, die Sachen ins Lager zu tragen, möchte sich aber über die Menge ein erstes Bild verschaffen. Denn: Wie viele Wohnungen es am Schluss auszustatten gilt, das ist noch unklar. «Rasch geeigneten Wohnraum zu finden, das ist eine der grossen Herausforderungen, die wir stemmen müssen. Die Stadt verfügt über nur wenige Einheiten und wir schauen uns um, ob wir weitere Einheiten dazu mieten können.»
Stadt rechnet mit drei bis fünft Personen pro Tag
Im Moment geht man im Kanton St.Gallen von 60 Personen aus der Ukraine aus, die verteilt werden. Somit rechnet der Stadtrat momentan mit drei bis fünf Personen pro Tag, die in die Stadt Rapperswil-Jona kommen.
Doch zurück in die Sammelstelle: Je länger der Nachmittag dauert, um so mehr Menschen bringen Stühle, Matratzen, Betten, Tische und vieles andere in den Werkhof. «Diese Solidarität zu sehen, tut unwahrscheinlich gut,» sagt der Chauffeur eines Kleinbusses und beeilt sich, das mitgebrachte Mobiliar schnellstmöglich auszuladen.
Heute Samstag bis 12.00 Uhr können noch gut erhaltenes Mobiliar für Unterkünfte von Geflüchteten im Werkhof der Stadt Rapperswil-Jona abgegeben werden.
Info
Abgabestelle: Werkdienst, Bildaustrasse 20, 8640 Rapperswil
Wann: Samstag, 2. April 2022, 08.00 – 12.00 Uhr
Wer private Räumlichkeiten für die Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung stellen möchte, kann sich an das Sozialamt wenden: sozialamt@rj.sg.ch.