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Kanton
08.09.2021

Weniger Arbeitslose in St.Gallen

Die Arbeitslosigkeit geht in allen Wahlkreisen zurück.
Die Arbeitslosigkeit geht in allen Wahlkreisen zurück. Bild: panthermedia.net
Ende August 2021 haben im Kanton St.Gallen über zehn Prozent weniger Personen eine Stelle auf einem RAV gesucht als im August 2020. Auch im Monatsvergleich ist ein Rückgang festzustellen.

Ende August waren im Kanton St.Gallen 12'006 Stellensuchende bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) gemeldet. Das sind 379 Personen oder 3,1 Prozent weniger als Ende Juli. Üblicherweise steigen die Arbeitslosenzahlen ab August bis Ende Jahr aus saisonalen Gründen an. Einen Rückgang gab es zuletzt im Jahr 2017. Im Vergleich zum Juli 2020 sind 1399 Personen oder 10,4 Prozent weniger auf Stellensuche. Diese Abnahme ist etwas stärker als in der Gesamtschweiz (-9,6 Prozent).

Allerdings liegen die aktuellen Werte immer noch deutlich höher als vor der Pandemie. Ende August 2019 lag die Zahl der Arbeitslosen im Kanton St.Gallen bei 9256. Das waren, verglichen mit dem aktuellen Stand, 2750 Personen oder 22,9 Prozent weniger.

Rückgang auch bei älteren Stellensuchenden

Die Zahl der Stellensuchenden zwischen 15 und 24 Jahren liegt um 32,5 Prozent und damit am deutlichsten von allen Altersgruppen unter dem Vorjahreswert, nämlich bei 1279 Personen. Ende August 2020 waren es noch 1894 Personen. Bei den 25- bis 49-Jährigen wird der Vorjahresstand ebenfalls unterschritten, nämlich um 712 Personen oder 9,4 Prozent. Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist gegenüber dem Vormonat um 139 Personen oder 3,5 Prozent gesunken. Gegenüber dem Vorjahreswert beträgt der Rückgang 72 Personen oder 1,8 Prozent. Damit ist erstmals in diesem Jahr eine Abnahme auch in dieser Altersgruppe festzustellen.

Alle Wahlkreise weit unter dem Vorjahreswert

Die Arbeitslosigkeit geht in allen Wahlkreisen zurück, sowohl im kurzfristigen Vergleich wie auch gegenüber dem Vorjahr. Gegenüber dem Juli 2021 bewegt sich der Rückgang der Zahl der Stellensuchenden zwischen 1,2 Prozent im Wahlkreis Wil und rund 5 Prozent in den stärker von Dienstleistungsbranchen geprägten Wahlkreisen Sarganserland und Toggenburg.

Im Vergleich zum Vorjahr zeigen sich nach wie vor unterschiedliche Verläufe. Die Wahlkreise St.Gallen, Rorschach und Wil weisen schwächere Abnahmen als im kantonalen Mittel auf, in den übrigen ist der Rückgang überdurchschnittlich.

Fast alle Branchen mit Rückgängen

Im Vergleich zum Juli 2021 zeigt sich in beiden grossen Wirtschaftssektoren ein Rückgang. In der Industrie und im produzierenden Gewerbe beträgt die Abnahme gegenüber dem Vormonat 3,6 Prozent oder 172 Personen und bei den Dienstleistungen 3 Prozent oder 214 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Rückgang bei den Dienstleistungen mit 8,9 Prozent etwas schwächer als im produzierenden Sektor mit 12,5 Prozent.

In der Mehrheit der Branchen liegt die Zahl der Stellensuchenden unter dem Wert des Vorjahres. Dies ist etwa in der metallverarbeitenden Industrie der Fall, wo 162 Personen oder 20 Prozent weniger Stellensuchende auf den RAV gemeldet sind. Die Abnahme an Stellensuchenden im Baugewerbe ist mit einem Minus von 138 Personen oder 9,8 Prozent weniger ausgeprägt als im Mittel des Sektors. Etwas mehr Stellensuchende als vor Jahresfrist gibt es in der Textil- und Bekleidungsindustrie. Der Anstieg beträgt 4,4 Prozent.

Im Dienstleistungssektor weist der Detailhandel mit einem Minus von 8,1 Prozent einen durchschnittlichen Rückgang, das Gastgewerbe mit einem Minus von 13,8 Prozent einen überdurchschnittlichen Rückgang auf. Besonders ausgeprägt ist die Abnahme im Bankensektor mit einem Minus von 57 Personen oder 21 Prozent. Im Gesundheits- und Sozialwesen suchen 1,5 Prozent mehr Personen eine Stelle.

Eine detaillierte tabellarische Darstellung der Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach soziodemographischen Merkmalen und Branchen steht in den Formaten Excel und PDF zur Verfügung.

Anträge auf Kurzarbeit gehen weiter zurück

Die Zahl der für Kurzarbeit vorangemeldeten Mitarbeiter hat gegenüber Juli 2021 erneut abgenommen und liegt bei 24'500 Angestellten sowie bei unter 2000 Betrieben. Das sind gut 8 Prozent der Beschäftigten im Kanton.

In der Textilindustrie und dem Papier- und Druckgewerbe sind aber noch immer mehr als 28 Prozent der Mitarbeiter für Kurzarbeit angemeldet. In den beschäftigungsmässig wichtigen MEM-Branchen (Metall-, Elektro- und Maschinenindustrie) liegen die Anteile der betroffenen Angestellten zwischen 10 und 19 Prozent, im Baugewerbe bei 3 Prozent. Rückläufig, aber immer noch vergleichsweise hoch ist der Stand der Voranmeldungen im Gastgewerbe und in der Hotellerie sowie im Bereich Kunst, Sport, Unterhaltung, Erholung.

Aus den Voranmeldungen zur Kurzarbeit lassen sich nur teilweise Rückschlüsse auf die Höhe der ausbezahlten Kurzarbeitsentschädigung ziehen. Diese Information ist erst mit einigen Monaten Verzögerung verfügbar, wenn die Abrechnungen vorliegen. Eine detaillierte tabellarische Darstellung zur abgerechneten Kurzarbeit bis Juni 2021 liegt in den Formaten Excel und PDF vor.

Weiteres Zahlenmaterial der Fachstelle für Statistik ist auf dem kantonalen Statistikportal zu finden.

Linth24/ pd